Elektroautos auf Sylt

Auf der Insel könnte es bald mehr E-Ladesäulen geben

Auf der Insel könnte es bald mehr E-Ladesäulen geben

Auf der Insel könnte es bald mehr E-Ladesäulen geben

SHZ
Sylt
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Ein E-Auto wird geladen (Symbolfoto). Auch auf Sylt soll es eventuell mehr Ladesäulen für Elektroautos geben. Foto: Michael Gstettenbauer / Imago

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Auf Sylt sollen mehr Menschen E-Auto fahren. Dafür wird jetzt ermittelt, wie viele Ladesäulen die Gemeinden brauchen. Unklar ist aber, ob der Strom auf der Insel bei einem flächendeckenden Ausbau für alle reicht.

Auf Sylt könnte es für Fahrer von Elektroautos bald leichter werden, rechtzeitig an eine neue Stromladung zu kommen. Denn die bisher elf öffentlichen Ladestationen auf der Insel sind bisher ungleich verteilt: Während sie sich in Westerland ballen, gibt es im Osten der Insel keine einzige. Das könnte sich im kommenden Jahr ändern.

Beitrag zur klimafreundlichen Mobilität auf Sylt

Um genau zu ermitteln, wo und wie viele Ladestellen gebraucht werden, sollen die Gemeinden der Insel Sylt jetzt ihren Bedarf ermitteln. Mit dem Ausbau der öffentlichen E-Ladeinfrastruktur wollen die Beteiligten einen wichtigen Beitrag zur klimafreundlichen Mobilität auf Sylt leisten. Verantwortlich für die Abfrage ist der Landschaftszweckverband (LZV) – dessen Mitglieder auf ihrer jüngsten Sitzung darüber abgestimmt hatten.


„Was die Möglichkeiten zum laden von Elektroautos auf Sylt angeht, gibt es hier noch Nachholbedarf und zu wenige Möglichkeiten“, sagt Manfred Uekermann, Vorsitzender des LZV. Einige Stationen seien zum Beispiel nicht zugänglich, hinzu kommt, dass die sogenannten Ost-Dörfer – zu denen auch Morsum und Keitum mit ihren Bahnhöfen zählen – komplett ausgespart werden. Sylter Betriebe in diesen Orten würden sich vielleicht eher für ein elektrisch betriebenes Gefährt entscheiden, wenn sie es nach Feierabend auch dort aufladen können, sagt Uekermann.


Das beträfe auch die Menschen, die auf der Insel arbeiten und abends mit dem Zug auf das Festland pendeln. Von allein passiere aber nichts, sagt der LZV-Vorsitzende. „Wenn wir eine Vorreiter-Rolle beim Klimaschutz haben wollen, müssen wir vielleicht auch mal einen unbequemen Weg gehen.“

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E-Mobilität sei besonders auf Sylt ein ideales Fortbewegungsmittel. Allerdings müsse auch geklärt werden, für wie viele E-Gefährte der Strom auf der Insel ausreicht. „Eine Idee ist auch, dass die Ladesäulen durch Solarzellen gespeist werden“, sagt Uekermann. Auch Wasserstoff-Tankstellen könnten irgendwann ein probates Mittel auf der Insel sein.


Das sieht Catharina Bayerlein genauso: „Die E-Mobilität ist im Moment die am meisten ausgereifte Technik“, sagt die Projektmanagerin für Klimaschutz und Nachhaltigkeit beim LZV. Sie geht aber davon aus, dass andere Antriebstechniken wie Wasserstoff langfristig an Bedeutung gewinnen und sich auch auf Sylt weiter durchsetzen.

Den Ausbau einer flächendeckenden Ladeinfrastruktur auf der Insel hält sie für „sehr sinnvoll, da dies viel zum Klimaschutz und der Mobilitätswende beiträgt“, sagt die Expertin. Sie gehe davon aus, dass der tatsächliche Bedarf an Lademöglichkeiten in der Bevölkerung steigt, wenn das Angebot ausgebaut wird. „Unser Ziel ist es, die Nutzung von E-Autos zu verstärken“, sagt sie. Auch über Lade-Möglichkeiten für Elektro-Fahrräder würde inzwischen nachgedacht.

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Gemeinden sollen Plätze prüfen

Zuletzt hatte der Umwelt- und Verkehrsausschuss im Dezember vergangenen Jahres beschlossen, dass die Energieversorgung Sylt (EVS) unter Einbeziehung der Klimaschutzmanagerin ein Konzept für die Entwicklung der E-Ladeinfrastruktur erstellen soll.

Uekermann geht davon aus, dass er bis Ende des Jahres Rückmeldung – unter anderem zur Art der Ladesäule (Normal-/Schnelllader) sowie möglichen Standorten – aus allen fünf Gemeinden hat. Wenn alle ihre Ergebnisse abgegeben haben, wollen die Verantwortlich im kommenden Jahr über die Finanzierung, Priorisierung sowie die konkrete Umsetzung beraten. Hier soll auch Frequentierung an den bestehenden Ladestationen mit einfließen, die jährlich überprüft werden.


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