Schleswig

Ist das „Lichtverschmutzung“ – oder ein netter Farbtupfer?

Ist das „Lichtverschmutzung“ – oder ein netter Farbtupfer?

Ist das „Lichtverschmutzung“ – oder ein netter Farbtupfer?

Sven Windmann/shz.de
Schleswig
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Auffällig, aber auch schön? Oder eher eine Lichtverschutzung, die unnötig Strom verbraucht? Der Leuchtstreifen am Schleswiger Schleiufer. Foto: Mathias Bannick/shz.de

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Seit einigen Wochen strahlt nachts ein neuer Lichtstreifen am Schleswiger Schleiufer. Die Installation an einem Hochhaus-Neubau spaltet dabei offenbar die Gemüter. Dabei kann man diesem Leuchtband doch etwas Positives abgewinnen, oder?

Da macht man in Schleswig mal was anders, wagt etwas Neues – und schon gibt es ordentlich auf den Deckel. Bestes Beispiel ist der LED-Lichtstreifen, den die Firma Manke an ihrem Hochhaus auf der Freiheit angebracht hat und der nun neuerdings die abendliche Stadtsilhouette am Schleiufer prägt. 

Das jedoch gefällt offenbar nicht jedem. Die Reaktionen auf unsere Berichterstattung zumindest fallen durchweg negativ aus. Manche finden das Leuchtband einfach nur hässlich, andere beklagen eine „Lichtverschmutzung“, man regt sich über die Stromverschwendung auf oder darüber, dass das Licht Insekten gefährden könnte.

Am Mittelmeer spielt man schon lange mit Lichteffekten

Aber sicher wird es auch viele Schleswiger geben, die diesem kleinen Farbtupfer auch etwas Nettes abgewinnen können. Sieht es nicht doch auch ganz chic aus, wie sich dieser leuchtende Streifen in der Schlei spiegelt? Nicht umsonst spielen etliche Städte etwa am Mittelmeer schon lange mit Lichteffekten. Da wird nicht nur jede kleine Kirche beleuchtet, sondern auch Kräne oder ganze Promenaden. Auf die Idee, einen Dom monatelang nicht anzustrahlen, käme man in Italien, Griechenland oder Spanien gewiss nicht. Erst recht nicht dort, wo man – wie in Schleswig – vom Tourismus lebt. 

Schleswig könnte noch mehr Farbtupfer gebrauchen

Ja, Strom ist heutzutage teuer und wir alle sollen sparsam damit umgehen. Unbedingt! Aber besagter LED-Streifen oder auch die neue, hochmoderne Beleuchtung des Doms verbrauchen sicher weniger Energie, als ein einziger Heizstrahler, der auf irgendeiner Terrasse am Schleiufer steht. Und ob ein, wenn auch auffälliger, Leuchtstreifen große Auswirkungen auf die „Lichtverschmutzung“ einer 25.000-Einwohner-Stadt hat? Eher nicht. Vielmehr könnte Schleswig sogar noch einige Farbtupfer mehr vertragen. Nur fürs Auge, weil es gut aussieht. Das ist auch wichtig, gerade heute.

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