Wirtschaftsförderung

KI-Hub erschließt Künstliche Intelligenz für Unternehmen in SH

KI-Hub erschließt Künstliche Intelligenz für Unternehmen in SH

Künstliche Intelligenz für Unternehmen in SH

SHZ
Kiel
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Die für Schleswig-Holstein prägenden kleinen und mittleren Unternehmen haben keine eigene Forschungsabteilung. Aber auch für sie ist Künstliche Intelligenz entscheidend. Deshalb organisiert das Land einen Wissens-Transfer.

Ob Pumpe, Air Condition oder oder eine Produktionsanlage welcher Art auch immer: So ziemlich jede Maschine kündigt einen Verschleiß durch Veränderungen ihrer Geräuschkulisse an. Oft zunächst so unauffällig, dass es das menschliche Ohr noch nicht mitbekommt – oder an Standorten, an denen sich nicht regelmäßig Menschen aufhalten. Deshalb hat die Fachhochschule Kiel eine digitale Anwendung entwickelt, die Maschinen permanent akustisch überwacht und um die Soll-Geräusche weiß. So erkennt sie automatisch, wenn es zu Abweichungen kommt und jemand mit Werkzeug mal genauer nachschauen sollte.

Transmissionsriemen zwischen Wissenschaft und Praxis

Das ist eines von vielen Beispielen, wie Hochschulen Künstliche Intelligenz (KI) in den unternehmerischen Alltag tragen. Als Transmissionsriemen zwischen Wissenschaft und Praxis versteht sich der „KI-Transfer-Hub“ bei der Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein (WTSH). Nach anderthalb Jahren bescheinigt ihm bei einem Netzwerktreffen der Chef der Staatskanzlei, Dirk Schrödter, auf einem erfolgreichen Weg zu sein.

150 Workshops

150 Workshops für Firmen hat der „Hub“ angeboten, Geburtshilfe für 16 Projekte von Unternehmen geleistet und sieben „KI-Demonstratoren“ entwickelt. Darunter versteht die Community Anwendungsbeispiele aus dem Labor, die Firmen Inspiration für marktreife Produkte liefern. Das eingangs skizzierte Programm zur Erkennung akustischer Abweichungen bei Maschinen ist einer davon. Beispiele für marktreife KI-Projekte sind eine Qualitätskontrolle extrem hoher Reinheitsstandards in Pulverpresstabletten oder das Aufspüren gefährlicher Salz-Einträge im Wasser von Fernwärmenetzen. Letztere vertragen die damit einhergehende Verkalkung nicht.


Vor allem an die für Schleswig-Holstein prägenden kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) richtet sich der „Hub“ laut Schrödter. Sie hätten keine Forschungs- und Entwicklungsabteilung, um zu prüfen, wie KI in ihr Geschäftsfeld passt. Gleichwohl seien auch sie auf KI angewiesen: „Die Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes wird sich daran entscheiden, wie wir KI nutzbar machen“, lautet das Credo des Staatskanzlei-Chefs. Er versteht die algorithmengestützte Nutzung von Daten als „Dampfmaschine unserer Zeit“.

Nur der Flensburger Campus ist bisher nicht dabei

Als neues Mitglied im „Hub“ ist die Fachhochschule Westküste aus Heide aufgenommen worden. Sie soll insbesondere unternehmerische Potenziale in der Erneuerbare-Energien-Branche heben. Von den staatlichen Hochschulen und Universitäten zählt nun allein der Campus Flensburg nicht zum KI-„Hub“. Wirklich erklärt wurde das auf Nachfrage nicht; es gab lediglich Andeutungen, dass sich die beteiligten Hochschulen kapazitätsmäßig zur Mitarbeit in der Lage sehen müssten. Grundsätzlich bestehen weitere Wachstums-Perspektiven: Schrödter: „Es gibt keinen Aufnahmestopp“.

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