Neue Verordnung

Kieler Jamaika-Koalition streitet über Auflagen für Kamine und Öfen

Kieler Jamaika-Koalition streitet über Auflagen für Kamine und Öfen

Kieler Jamaika-Koalition streitet über Auflagen für Kamine und Öfen

SHZ
Kiel/Berlin
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Gemütlich, aber umweltschädlich: Feuer im Kamin. Foto: picture alliance / dpa Foto: 90037

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Der grüne Umweltminister Jan Philipp Albrecht ist für strengere Regeln auch für alte Anlagen – der liberale Wirtschaftsminister Bernd Buchholz lehnt das ab.

In Schleswig-Holsteins Jamaika-Koalition ist ein Streit um strengere Auflagen für Kamine und Holzöfen entbrannt.

Zwar hat sie gestern im Bundesrat einvernehmlich einer Verordnung der Bundesregierung zugestimmt, die für neue Kamine, Kachelöfen und Pellet-Heizungen höhere Schornsteine vorschreibt, um so in Wohngebieten die Luftverschmutzung durch Feinstaub, Dioxine und Furane zu senken. Doch hätte der grüne Kieler Umweltminister Jan Philipp Albrecht diese Vorschrift auch gern auf bestehende Anlagen ausgeweitet – der liberale Wirtschaftsminister Bernd Buchholz hingegen nicht.

Schornsteine müssen 40 Zentimeter über den Dachfirst ragen

Konkret hat der Bundesrat beschlossen, dass Schornsteine von neuen Kaminen und Holzöfen künftig um mindestens 40 Zentimeter über den Dachfirst ragen müssen. Das soll dafür sorgen, dass die Öffnung der Schornsteine oberhalb der sogenannten „Rezirkulationsphase“ des Hauses liegt, in der Abgase nicht vom Wind weggeblasen werden können, sondern vor Ort in der Luft bleiben.

Allerdings hatte der von den Grünen dominierte Umweltausschuss des Bundesrats zudem verlangt, dass die Regelung auch für alte Anlagen gelten solle und der Bund ferner prüfen müsse, ob „weitere Emissionsminderungsvorgaben auf Bestandsanlagen ausgeweitet werden können“. So sollten die „erheblichen Beeinträchtigungen durch die Anlagen insbesondere in dicht bebauten Wohngebieten“ reduziert werden. Albrecht hatte diesem gesonderten Antrag im Umweltausschuss des Bundesrats zugestimmt.

Beim Verbrennen entstehen Feinstaub, Dioxine und Furane

Im Plenum fand er dagegen keine Mehrheit. Auch Schleswig-Holstein stimmte am Freitag nicht zu, weil die FDP das verhinderte. „Alte Kamine und Öfen genießen Bestandsschutz“, sagte FDP-Minister Buchholz gegenüber shz.de. Albrecht äußerte sich nicht, sondern ließ seinen Sprecher lediglich den Beschluss des Bundesrats bestätigen.

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