Kommentar zur Landtagswahl

„Koalitions-Optionen im Norden: Rechenspiele reichen nicht mehr“

Koalitions-Optionen im Norden: Rechenspiele reichen nicht mehr

Koalitions-Optionen: Rechenspiele reichen nicht mehr

SHZ
Kiel
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Ausgelassene Stimmung: Der wiedergewählte Ministerpräsident Daniel Günther bei der Wahlparty der CDU. Foto: Marcus Dewanger/shz.de

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Nach der Wahl ist vor der Regierungsbildung. Mehrere Koalitionen sind möglich. Aber Schleswig-Holstein hat sich verändert, und wer sagt, es sei „linker“ geworden, meint vermutlich das Falsche, sagt Stefan Hans Kläsener.

Nun ist klar, wer in die Staatskanzlei einzieht: Der derzeitige Bewohner. Alles andere aber ist offen, und das hat nicht nur mit mathematischen Rechenspielen zu tun. An Mandaten würde es für CDU/Grüne, CDU/FDP und vermutlich auch CDU/SSW reichen – letztere eine Konstellation, die noch vor Jahren als absolut ausgeschlossen gegolten hätte.

Sogar eine Koalition aus CDU und SSW wäre drin

Aber die Zeiten haben sich verändert, und damit auch die ritualisierten Betrachtungen. Wenn es für Schwarz-Gelb reicht, heißt das noch lange nicht, dass das auch dem Wählerwillen entspricht. Denn eines meinte die Wählerschaft ganz sicherlich: Sie wollten eine Versöhnung von konservativen und innovativen politischen Strömungen. Die Farbenpräferenz dazu ist: Schwarz-Grün. Das ist zumindest eine ambitioniertere Veranstaltung als ein rein rechnerisches Schwarz-Gelb. Jamaika hat gezeigt, dass es für ein Projekt reichen muss, nicht nur für eine Mehrheit.

Norddeutsche Mischung aus Konservatismus und Veränderungswillen

Schleswig-Holstein hat sich verändert in den vergangenen Jahren, und wer jetzt sagt, es sei „linker“ geworden, meint vermutlich das Falsche. Denn die Menschen sind offener für Veränderungen, die sie aber verlässlich gemanagt haben wollen. Das ist die Mischung aus Konservatismus und Veränderungswillen, der die Menschen im Norden auszeichnet.

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