Landtagswahl in Schleswig-Holstein

„Kommentar zu Daniel Günther: Kann die CDU jetzt wieder siegen?“

Kommentar zu Daniel Günther: Kann die CDU jetzt wieder siegen?

Kommentar: Kann die CDU jetzt wieder siegen?

SHZ
Kiel
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Gute Laune in Eckernförde – schon am Sonntagnachmittag: Ministerpräsident Daniel Günther mit seiner Ehefrau Anke Günther in seinem Heimatort. Foto: IMAGO/P. Nowack/shz.de

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Daniel Günther bleibt Ministerpräsident in Schleswig-Holstein. Es ist der erste Sieg der CDU unter Parteichef Friedrich Merz. Und doch ist die vermeintliche Trendwende für die Konservativen nur ein Unentschieden.

Lächeln und winken. Am Ende hat das für Daniel Günther gereicht, um Ministerpräsident von Schleswig-Holstein zu bleiben. So würden es die politischen Gegner zynisch formulieren. Die CDU selbst sieht das natürlich anders. Das Rekordergebnis im Norden lässt die einstmals große Volkspartei von vergangenen Tagen träumen.

Ausgleich für die CDU

Nach den vergeigten Wahlen auf Bundesebene und im Saarland ist dies der erste Punktsieg der Christdemokraten unter der Führung von Parteichef Friedrich Merz. Aber ist das tatsächlich die lang ersehnte Trendwende für die Konservativen?

Noch nicht ganz. Denn das, was zwischen Nord- und Ostsee funktioniert hat, ging vor wenigen Wochen im Saarland richtig schief. Tobias Hans wurde mehr als deutlich als Ministerpräsident abgewählt. Nach zwei von drei wichtigen Landtagswahlen steht es nun also unentschieden für die CDU.

„Unser Ministerpräsident“ – ein Spruch für mehrere Wahlen

Umso wichtiger wird die Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen. Dort will Hendrik Wüst die Staatskanzlei für die CDU verteidigen. Parallelen zwischen Günther und Wüst sind durchaus vorhanden. Ausstrahlung, Alter und sogar die Wahlkampagne ähneln sich. „Unser Ministerpräsident“ steht auf den Plakaten – das kennt man schon aus Schleswig-Holstein. Im Unterschied zu seinem NRW-Kollegen hat Daniel Günther aber auch schon eine Legislaturperiode ziemlich erfolgreich regiert.

Günther und die Habeck-Kubicki-Geschichte

Es ist der Sieg des Mannes, über den vor fünf Jahren noch gespottet wurde, Robert Habeck (Grüne) und Wolfgang Kubicki (FDP) hätten entschieden, wer unter ihnen Ministerpräsident sein darf. Günther hat das weggelächelt und nicht nur seine Bekanntheit, sondern vor allem seine Beliebtheitswerte gesteigert. Ein weitestgehend unfallfreies Corona-Management und eine schlaue Annäherung an die Grünen haben Günther Auftrieb gegeben. Und am Ende hat die CDU im Norden auch vom Absturz der SPD profitiert. So einfach dürfte das im Westen nicht werden.

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