Kampf gegen Schweinepest

Kreisjägerschaft Flensburg will Wildschweine scharf bejagen

Kreisjägerschaft Flensburg will Wildschweine scharf bejagen

Kreisjägerschaft Flensburg will Wildschweine scharf bejagen

SHZ
Wanderup
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Seit Jahren fürchten Landwirte die Afrikanische Schweinepest, die vor allem von Wildschweinen eingeschleppt wird. Foto: Frank May/dpa

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Die Gefahr der Afrikanischen Schweinepest, die die Wildschweine einschleppen könnten, treibt auch die Jäger in und um Flensburg um.

Es sind drei große Themenbereiche, die den Landesjagdverband Schleswig-Holstein gegenwärtig beschäftigen. Wie Vizepräsident Andreas-Peter Ehlers bei der Mitgliederversammlung der Kreisjägerschaft Flensburg im Westerkrug in Wanderup mitteilte, sind es neben Gänsen und Wölfen in erster Linie die Maßnahmen gegen ein Einschleppen der Afrikanischen Schweinepest (ASP). Das erfolge fast ausschließlich durch Wildschweine.

Dieser Problematik müsse sich auch die Jägerschaft stellen. „Bei der Schwarzwildbejagung sind wir intensiv gefordert, aber in waidgerechter Vorgehensweise.“


Vor einigen Jahren habe der Bau eines Schutzzaunes auf dänischer Seite hierzulande Schmunzeln hervorgerufen. Jetzt bauten die Deutschen hektisch einen Zaun an der polnischen Grenze. In Brandenburg und Sachsen sei es schon zu vielen Ausbrüchen dieser für Schweine tödlichen Krankheit gekommen – mit drastischen Einschränkungen und schweren finanziellen Auswirkungen auf die Landwirtschaft im weiten Umkreis. Ehlers riet nachdrücklich von Jagdreisen in ASP-Gebiete ab. Durch präventive Maßnahmen und Übungen bereiteten sich die zuständigen Stellen in Schleswig-Holstein auf den Ernstfall vor.

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Für große Schäden, so der Vizepräsident weiter, sorgten die Gänse. „An der Westküste gibt es unvorstellbar viele von ihnen.“ Kahlfraß und Verkotung hätten dazu geführt, dass die Landwirte ihre Fruchtfolge abändern mussten. Bei den Wölfen müsse man sich auf ständig steigende Zahlen einstellen. Der Bestand verdoppele sich erfahrungsgemäß alle drei Jahre.

Auf diese Lage ging auch Landrat Dr. Wolfgang Buschmann ein. Die Jäger spielten zwar gegenwärtig dabei eine untergeordnete Rolle. „Das Wolfsmanagement bringt sie aber in eine schwierige Situation.“ Für Karen Clausen-Franzen, die Vorsitzende des Kreisbauernverbandes Flensburg, kommt es darauf an, gemeinsam mit der Jägerschaft für Pflege und Erhalt der Kulturlandschaft zu sorgen.

Pandemie beeinträchtigt Arbeit der Jäger

Als Vorsitzender der Kreisjägerschaft bedauerte Peter Hahn, dass die ganze fachliche Arbeit seit anderthalb Jahren unter Corona gelitten habe. Die Pandemie machte sich auch bei den Streckenberichten der beiden Kreisjägermeister, Michael Hocke für die Stadt Flensburg und Hans-Wilhelm Schlüter für den Kreis Schleswig-Flensburg, bemerkbar, weil Gesellschaftsjagden zum größten Teil ausgefallen waren. Der Marderhund sei allerdings stark im Kommen und der Drohneneinsatz zur Kitzrettung eine Erfolgsgeschichte.

Bei den Wahlen gab es einen erheblichen Generationswechsel. Als Vorsitzender trat Dr. Marc Radke die Nachfolge von Hahn an. Sein Stellvertreter wurde Joachim Harms-Abildgaard, und Peter Stodian übernahm das Amt des Schatzmeisters. Uwe Cap blieb Schriftführer. Auch bei den sieben Obleuten erfolgte eine deutliche Verfüngung.

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