Polizeistatistik 2021

Kriminalität im Kreis Schleswig-Flensburg: Die niedrigsten Fallzahlen seit zehn Jahren

Kriminalität: Die niedrigsten Fallzahlen seit zehn Jahren

Kriminalität: Die niedrigsten Fallzahlen seit zehn Jahren

Annika Kühl/shz.de
Schleswig
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Insbesondere die Zahl der Wohnungseinbrüche ist im Kreis Schleswig-Flensburg zurückgegangen. Foto: Silas Stein/dpa/shz.de

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Insgesamt ist die Zahl der Straftaten im Kreis Schleswig-Flensburg rückläufig. Im Bereich der schweren Sexualstraftaten sind die Taten jedoch wieder gestiegen.

Die Zahl der Wohnungseinbrüche im Kreis Schleswig-Flensburg ist 2021 erneut deutlich zurückgegangen. Das teilte die Polizei im Bericht zur aktuellen Kriminalstatistik mit, den sie am Montag veröffentlicht hat.

„Es wurden 98 Taten registriert. Das sind 106 Fälle weniger als 2020 und somit wieder die niedrigste Fallzahl in den letzten zehn Jahren“, heißt es darin.

Dieser Rückgang könne im Zusammenhang mit dem „Corona-Effekt“ stehen. „Im Kreis Schleswig-Flensburg werden viele Taten entlang der A7 begangen. Mutmaßlich reisende Täter haben den Weg in Corona-Zeiten möglicherweise gescheut“, so die Polizei weiter. Die Aufklärungsquote von 17,3 Prozent bezeichnet sie als „hoch“.

Auch insgesamt ist die Zahl der Straftaten auf das niedrigste Niveau (8728 registrierte Fälle) seit zehn Jahren gesunken und bestätige den positiven Langzeittrend, heißt es.

Es gibt jedoch auch einzelne Bereiche, in denen die Taten wieder zugenommen haben: zum Beispiel die schweren Sexualdelikte. Hier gab es einen leichten Anstieg um vier auf 33 Fälle im Vergleich zum Vorjahr.

Sexualstraftaten weiter auf hohem Niveau

Die Zahl der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung stagniert nach Angaben der Polizei weiterhin auf hohem Niveau. Als Grund vermutet die Behörde, dass sich die Änderung des Strafrechts aus dem Jahr 2017 verstärkt abbildet, wonach nun auch sexuelle Belästigungen als Sexualstraftaten geahndet werden können.

Diese hätten früher nur unzureichend als Beleidigungen auf sexueller Basis verfolgt werden können, so die Polizei. „Außerdem ist von einer erhöhten Sensibilisierung für dieses Deliktsfeld und einer damit einhergehenden Anzeigebereitschaft auszugehen.“

Anders als bei den Straftaten hat es im Jahr 2021 bei den Verkehrsunfällen einen leichten Anstieg gegeben. Insgesamt registrierte die Polizei 5375 Unfälle, das sind 67 mehr als im Jahr zuvor.

B77 und B201 als Unfallschwerpunkte

Leicht zugenommen haben dabei auch die Unfälle, bei denen Senioren Unfallverursacher waren. In diesem Bereich gab es im vergangenen Jahr 222 Unfälle.

Zudem hat die Polizei Unfallschwerpunkte im Kreis Schleswig-Flensburg ausgemacht. Auffällig dabei ist beispielsweise die Uferstraße in Glücksburg mit insgesamt acht Unfällen, sowie die B77 in Kropp mit sieben Unfällen. Sechs Unfälle wurden an verschiedenen Stellen an der B201 gezählt: darunter in Rabenkirchen-Faulück, in Brebel und in Twedt.

Den gesamten Verkehrssicherheitsbericht und die Kriminalstatistik gibt es auf der Website der Landespolizei.

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