Der Galmsbüller Schweinebauer Lars Brunk hat zum 1. September mit seiner Marke Küsten-Swien die Fleischerei Röhrs im niedersächsischen Jork südwestlich von Hamburg übernommen. Die Marke gibt es seit Anfang dieses Jahres. Unter diesem Namen ist das Unternehmen nach eigenen Angaben in der Ferkelerzeugung, Aufzucht und Mast tätig. Mit Küsten-Swien sollen die eigenen Produkte selbst vermarktet werden.

„Die Übernahme der Fleischerei Röhrs ist für uns eine einmalige Gelegenheit, unsere Produkte unabhängig von vor- oder nachgelagerten Akteuren zu vermarkten“, erklärt Lars Brunk die Hintergründe der Übernahme. Damit könne sein Unternehmen nicht nur durchgängig für hohe Qualität sorgen, sondern auch seine „Mission Tierwohl“ über die gesamte Wertschöpfungskette sicherstellen. Ziel ist es nach Unternehmensangaben, den konventionellen Großbetrieb Stück für Stück umzustellen, „bis alle unsere Tiere in den Genuss noch artgerechterer Bedingungen kommen“. Der Anfang sei mit dem Umbau des ersten Stalls gemacht; Schritt für Schritt sollen die anderen folgen. 

Mehr Platz für die Schwein

Der Betrieb auf dem Wetteringshof übertreffe an vielen Stellen die höchste Haltungsform 4 deutlich. Den Schweinen stünde beispielsweise doppelt so viel Platz zur Verfügung wie gesetzlich vorgeschrieben; die Tiere hätten ständigen Zugang zum Außenbereich und viele Beschäftigungsmöglichkeiten in Form von Spielzeugen und organischem Material. Zudem setze Küsten-Swien auf kleinere, robuste und dadurch gesündere Tiere anstatt auf Hochleistung.

Fleischerei Röhrs gerettet

Die Fleischerei Röhrs befand sich zuletzt in einem Insolvenzverfahren. Sie betreibt ein Ladengeschäft in Jork und schlachtet unter anderem auch für den Lebensmitteleinzelhandel und andere Fleischereien, die das nicht mehr selbst tun. „Küsten-Swien wird den Fleischereibetrieb in Jork mit einem nachhaltigen und durchdachten Gesamtkonzept in Richtung Zukunft führen“, wird Insolvenzverwalter Dr. Hendrik Heerma in einer Unternehmensmitteilung zitiert. Küsten-Swien und Fleischerei Röhrs hätten auch vor der wirtschaftlichen Schieflage bereits erfolgreich zusammengearbeitet, hieß es weiter.