Millionen-Projekt

Kulturhaus auf der Freiheit: Ein Meilenstein für Schleswig?

Kulturhaus auf der Freiheit: Ein Meilenstein für Schleswig?

Kulturhaus auf der Freiheit: Ein Meilenstein für Schleswig?

Marcel Nass/shz.de
Schleswig
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Die „Heimat“ auf der Freiheit in Schleswig: Hier soll das neue Kulturhaus entstehen. Foto: Marcus Dewanger/shz.de

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In unserem Jahresrückblick beleuchten wir Themen, die in der Stadt Schleswig und im Umland besonders bedeutend und emotional waren. Den Auftakt macht hierbei die Weichenstellung für das neue Kulturhaus auf der Freiheit.

Es ist ein Thema, das die Politik in Schleswig schon viele Jahre beschäftigt. Doch in diesem Jahr nahmen die Planungen für ein neues Kulturhaus auf der Freiheit so richtig Fahrt auf. Es war eine Geschichte von Rückschlägen – und eine Geschichte mit einem vorzeitigen Happy End. Auch wenn auf dem Gelände der „Heimat“ aktuell noch Ruhe herrscht, so hat die Stadt viele große Hürden auf dem Weg zu einem neuen Kulturhaus genommen.

Viele prominente Unterstützer stehen zu dem Projekt

Gleich zu Beginn des Jahres wurden die Pläne für die Gestaltung des Kulturhauses konkreter. Modern und elegant soll das neue Theater-Gebäude nach den Ideen vom Architekten Klaus H. Petersen von PPP Architekten werden. Das Projekt „Kulturhaus“ konnte bereits früh zahlreiche prominente Unterstützer für sich gewinnen. So kamen im April beispielsweise elf hochrangige Gäste – darunter Landrat Wolfgang Buschmann, Bischof Gothart Magaard oder auch Altbürgermeister Klaus Nielsky – auf Einladung der Stadt ins Rathaus, um ihre Unterstützung für das Vorhaben auszudrücken.

In der Stadtpolitik wurde das Projekt heiß diskutiert. Nicht alle Ratsmitglieder sprachen sich aufgrund der hohen zu erwartenden Kosten für das neue Kulturhaus aus. Die Entscheidung fiel dann am 20. Juni in der Ratsversammlung. Das Votum war eindeutig: Mit 23 Ja-Stimmen, zwei Gegenstimmen und bei drei Enthaltungen sprach sich die Stadtvertretung für den Umbau der „Heimat“ zu einem multifunktionalen Veranstaltungsgebäude aus.

Nach dem Rückschlag folgt die Erleichterung

Der Beschluss der Ratsversammlung war so etwas wie ein Meilenstein für die Planung des Kulturhauses. Doch diese Planung erhielt nur kurz nach dem Votum einen herben Dämpfer. Im Juli erhielt die Stadt die Nachricht, dass die letzte bisher noch ausstehende Förderzusage über 3,8 Millionen Euro durch das Bundesprogramm Städtebau 2022 nun doch nicht kommen würde, obwohl die Stadt als einziger Bewerber aus Schleswig-Holstein durchaus optimistisch war.

Damit fehlten der Stadt Schleswig zusammen mit der ohnehin vorhandenen Finanzierungslücke von 4,03 Millionen Euro zu diesem Zeitpunkt ganze 7,83 Millionen Euro im Finanzierungsplan, um die geschätzten Baukosten von rund 28 Millionen Euro zu decken.

Auf die bittere Nacht folgte aber schon relativ zeitnah ein vorzeitiges Happy End. Die Stadt suchte nach weiteren Möglichkeiten, um doch noch an weitere Fördergelder für das Kulturhaus zu kommen – mit Erfolg. Die anvisierten 3,8 Millionen Euro kommen nun aus einem anderen Fördertopf des Bundes. Im Rahmen des Programms „Kulturinvest 2022“ (Investition in kommunale Infrastruktur) hat Schleswig Ende September den Zuschlag aus Berlin bekommen. Der von der Stadt gestellte Förderantrag über eben jene 3,8 Millionen Euro wurde bewilligt. Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat dafür grünes Licht gegeben.

Hinter der genauen Planung des Kulturhauses, besonders in Sachen Finanzierung, stehen zwar mit dem Ende des Jahres 2022 noch einige Fragezeichen. Mit dem, was die Stadt im vergangenen Jahr aber erreicht hat, ist der Weg eindeutig. Und der geht klar in Richtung neues Kulturhaus auf der Freiheit.

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