Landwirtschaft

Land startet Kampagne für regionale Produkte

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SHZ
Kiel
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Auf das Huhn gekommen: Thorben Gosch wirbt für regionale Lebensmittel. Foto: Michael Staudt / SHZ

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Regierung investiert 100000 Euro für Broschüren und Plakate um heimischen Bauern Rückenwind zu verschaffen.

Er kniet da, wo er sich wohlfühlt. Im Stall zwischen einem Teil seiner 35000 Hühner hockt Thorben Gosch. Mit seinem Geschäftspartner Clemens Naeve führt der Bauer den Wittenseer Hühnerhof im Kreis Rendsburg-Eckernförde – und wird damit jetzt zur Werbe-Ikone. Denn das Land hat unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) und Landwirtschaftsminister Jan Philipp Albrecht (Grüne) eine 100000 Euro teure Imagekampagne mit dem Titel „ErnteKunst“ gestartet. „Wir wollen erreichen, dass die Verbraucher regionale Produkte stärker wertschätzen und hoffen, dass sich das auch darin niederschlägt, dass sie höhere Preise bezahlen“, sagt Albrecht.

„Wir waren sofort bereit, dabei mitzumachen“, sagt Gosch. Denn oft genug werde nur berichtet, was in der Landwirtschaft falsch läuft. „Das wollen wir ändern und zeigen, was regionale Produktion von Lebensmitteln bedeutet.“

Bauern wollen Einblick in Produktion geben

Rund 100 Kunden haben die Landwirte – 70 Prozent ihrer Eier verkaufen sie im Heimat-Kreis. Dabei bieten sie Eier aus allen Haltungsformen an: von der Boden- über die Freilandhaltung bis zum Bio-Standard – wobei die ersten beiden Kategorien jeweils rund 40 Prozent der Produktion ausmachen. Je aufwändiger die Haltung desto höher sind die Kosten. „Die Freilandhaltung kostet rund 20 Prozent mehr als die Bodenhaltung“, sagt Gosch. „Und die Biohaltung ist nochmal 50 Prozent teurer.“ Er sei bereit, alles so zu produzieren, wie die Gesellschaft es wolle. „Nur müssen wir davon auch angemessen leben können“, sagt Naeve.

Bio in Städten stärker nachgefragt

Nicht immer sei Bio die bessere Produktion, wenn man die Auswirkungen auf das Klima mit berücksichtige – etwa wenn solche Produkte importiert werden. Auffällig sei, dass die Landbevölkerung eher zu Eiern aus Bodenhaltung greife, während die beiden in den Städten eher Bio-Eier verkaufen. Der Landbevölkerung sei offenbar klarer als den Städtern, dass auch in Ställen gute Haltung möglich sei. Den Landwirten ist aber wichtig, dass möglichst viele Verbraucher erkennen, wie viel Arbeit hinter der Produktion von Lebensmitteln steckt. Deswegen sollten sie sich auf Höfen ein Bild machen, meint Naeve. Und Gosch ergänzt: „Wir hoffen, dass die Menschen sich mehr Gedanken machen, was sie essen und wo die Produkte herkommen.“

Kunden haben in Pandemie mehr Geld für Lebensmittel ausgegeben

Die beiden hoffen, dass ein Trend nach der Pandemie bleibt: „Die Menschen haben einen Teil des Geldes, das sie nicht für Reisen ausgeben konnten, für Lebensmittel verwendet“, sagt Gosch. Und eines sei auch klar: Es gebe eine Grenze für Wachstum in der regionalen Wirtschaft. Gosch: Die ist für uns erreicht, wenn wir keine Zeit mehr haben, uns auch selbst um unsere Tiere zu kümmern.“

Mehr Infos finden Sie auf den Internetseiten des Landes.


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