Leserbrief

Leserin reagiert auf Kritik zum Gastronomischen Angebot

Leserin reagiert auf Kritik zum Gastronomischen Angebot

Leserin reagiert auf Kritik zum Gastronomischen Angebot

SHZ
Föhr/St. Peter-Ording
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In ihrem Leserbrief schildert die Kielerin Dr. Silke Schultze ihre Eindrücke aus dem diesjährigen Föhrurlaub und klagt das „Missverhältnis zwischen Gästen und Gastronomieangebot“ an. Leserin Andrea Gummert-Weist aus St. Peter-Ording nimmt in ihrem Leserbrief Stellung dazu. Foto: Lisa Bohlander/shz.de

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Eine Urlauberin kritisierte die Föhrer Gastronomie. Auf ihren Leserbrief gab es zahlreiche Reaktionen. Jetzt meldet sich eine Leserin aus St. Peter-Ording zu Wort.

Hier haben unsere Leser das Wort: Zuschriften sind unter Angabe von Namen und Adresse auch per E-Mail an redaktion.wyk@shz.de möglich. Bitte geben Sie die Seite und den Artikel an, auf den Sie sich beziehen. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor.

Zu arrogant? Zu ignorant?

Zum Artikel: Leserbrief – Urlauberin kritisiert Ungleichgewicht zwischen Gästen und Föhrer Gastronomie

Werte Frau Dr. Schultze!

Beim Studium Ihres Leserbriefes im Insel-Boten drängte sich mir folgende Frage auf: Wo haben Sie eigentlich in den vergangenen 20 Monaten gelebt?

Solange beherrscht die Coronapandemie nämlich schon das Leben auf dem Planeten Erde.

Aufgrund von Corona haben viele Menschen ihre Existenzgrundlage verloren, unter anderem auch viele Gastronomen. In der Folge haben sich viele Fachkräfte beruflich umorientieren müssen, um sich und ihre Familien über Wasser halten zu können.

Auch entscheiden sich immer weniger Menschen für eine Ausbildung oder Anstellung im Dienstleistungsbereich – nicht weiter verwunderlich, solange es Menschen gibt, die Dienstleistung immer noch mit Dienen verwechseln.

Nimmt man jetzt noch die Insellage hinzu, den zunehmenden Mangel an Wohnraum für Einheimische und Arbeitnehmende sowie das stetig wachsende Angebot an Ferienunterkünften aller Art ( ursächlich ist die negative Einflussnahme zahlreicher Investoren ), kommt es unweigerlich zu dem von Ihnen angeprangerten „Missverhältnis zwischen Gästen und Gastronomiebetrieben“.

Für Sie liegt die Ursache dieser Situation jedoch eindeutig darin, dass die Föhrer „zu satt und zu selbstsicher“ seien – sehr bezeichnend, finden Sie nicht?

Übrigens sind lange Schlangen vor gastronomischen Betrieben in der jetzigen Zeit keine typische Erscheinung auf Föhr. Ihnen scheint die Tatsache entgangen zu sein, dass es geltende Coronaregeln gibt und dass in vielen Urlaubsregionen jetzt Hochsaison ist.

Und dass mit der Kurtaxe nicht nur ein öffentliches WC bereitgestellt wird sondern viele Annehmlichkeiten für erholsame Urlaubstage realisiert werden, können Sie gerne hier nachlesen.

Mein dringender Rat an Sie wäre daher, Ihren nächsten Urlaub unbedingt zum Beispiel in Spanien zu verbringen ( angesichts von Rekordtemperaturen und Waldbränden sicherlich ein lohnenswerteres Urlaubsziel ) und Ihre Unterkunft auf Föhr Gästen zur Verfügung zu stellen, die die Schönheit der friesischen Karibik und die Einzigartigkeit des Weltnaturerbes Wattenmeer zu schätzen wissen.

„Arm ist nicht der, der wenig hat, sondern der, der nicht genug bekommen kann“, so der französische Schriftsteller Jean Guehenno.

Bei uns in St.Peter-Ording ist die aktuelle Situation die Gleiche und macht uns einheimischen Gastgebern schwer zu schaffen.

Andrea Gummert-Weist, St.Peter-Ording

Weiterlesen: Kritik einer Urlauberin sei „ein Schlag ins Gesicht“ für Föhrer Gastronomen

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