Im Aldi-Markt packen gleich zwei Kunden gleichzeitig jeweils drei Packungen Mehl in den Einkaufswagen. Im Nudelregal nebenan herrscht schon gähnende Leere. Ein paar Schritte weiter bei Lidl gibt es aber noch, was bei Aldi fehlt.

Einkaufen ist in diesen Tagen auch ein bisschen Glückssache. Wer Sonnenblumenöl sucht, muss zu den teuren Marken greifen. Die günstigeren Sorten sind überall seit Tagen ausverkauft, und Nachschub ist nicht in Sicht, seit mit der Ukraine der mit Abstand größte Produzent von Sonnenblumenöl ausgefallen ist.

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Die Ukraine ist auch ein wichtiger Getreide-Lieferant auf dem Weltmarkt. Die aktuellen Engpässe bei Nudeln und Mehl seien aber nicht auf Lieferschwierigkeiten zurückzuführen, versichern die Händler. Beim Weizen liegt der weltweite Marktanteil der Ukraine nach Angaben des Statistischen Bundesamtes unter zehn Prozent. In Deutschland spielen Weizen-Importe aus der Ukraine ohnehin keine Rolle. Was die deutsche Bauern nicht selbst produzieren, kommt größtenteils aus Tschechien und Polen.

Engpässe auch bei Tiernahrung

Warum gibt es bei uns dann trotzdem plötzlich Lücken in den Regalen mit Weizenmehl und Hartweizen-Nudeln? Famila-Sprecherin Solveig Hannemann hat darauf eine klare Antwort: „Die erhöhte Nachfrage ist zum Teil auf Vorratskäufe, aber auch auf Spendenkäufe zurückzuführen.“ Eine erhöhte Nachfrage beobachten die Famila-Mitarbeiter auch bei Reis, Konserven und Tiernahrung.

Während Sonnenblumenöl kaum noch zu bekommen ist, sind bei Sonnenblumen-Margarine bisher keine Engpässe zu erkennen. Die Regale sind voll.

„Warum das so ist, da können wir auch nur spekulieren“, sagt Solveig Hannemann. Ihre Vermutung: Margarine lässt sich nicht so gut hamstern. Während man Öl problemlos über ein Jahr aufbewahren kann, ist das Ablaufdatum bei Margarine nach wenigen Wochen überschritten.