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Mann droht Besatzung eines Rettungswagens, sie zu erschießen

Mann droht Besatzung eines Rettungswagens, sie zu erschießen

Mann droht Besatzung eines Rettungswagens, sie zu erschießen

Benjamin Nolte/shz.de
Flensburg
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Hier ereignete sich der Vorfall am Samstagabend. Foto: Benjamin Nolte/shz.de

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Nach der Drohung zogen sich die Einsatzkräfte zurück und alarmierten die Polizei.

Während eines Einsatzes ist die Besatzung eines Rettungswagen der Flensburger Berufsfeuerwehr am Samstagabend von einem Unbeteiligten bedroht worden. Die Notfallsanitäter der Berufsfeuerwehr waren in der Eckenerstraße auf Höhe des Jugendaufbauwerk dabei, einen Patienten zu versorgen.

Im Verlauf des Einsatzes trat gegen 20.30 Uhr ein Mann auf die Kollegen des Rettungsdienstes zu und störte den Einsatz. Deeskalierend, aber bestimmt versuchten die Mitarbeiter der Berufsfeuerwehr, den Mann von der Einsatzstelle zu verweisen. Nun drohte der Mann damit, die Besatzung des Rettungswagens zu erschießen.

Man nahm die Drohung ernst, zog sich zurück und alarmierte umgehend die Polizei. Zu dem Zeitpunkt wusste niemand, ob der Mann die Drohung ernst meint und tatsächlich eine Waffe mit sich führt. Kurze Zeit später rückten Einsatzkräfte der Polizei mit mehreren Streifenwagen an.

„Wir haben die Situation sehr ernst genommen und haben uns der Person mit Schutzschild genähert. Der Tatverdächtigen konnte wenig später festgesetzt und durchsucht werden“, berichtet Sandra Otte von der Polizeidirektion Flensburg.

Schnell stellte ich heraus, dass der Mann keine scharfe Schusswaffe bei sich trug. Auch leistete er keinen Widerstand. Für die eingesetzten Mitarbeiter des Rettungsdienstes dennoch ein Schreckensmoment, den man erst einmal verdauen muss. „Wir verurteilen jegliche Angriffe auf unsere Mitarbeiter und Einsatzkräfte, seien sie verbal oder tätlich“, so Stadtsprecher Clemens Teschendorf. „Unsere Mitarbeiter haben sehr beherzt gehandelt und richtig reagiert, so dass in diesem Fall glücklicherweise nichts weiter passiert ist.“

Bedrohungen kommen immer wieder vor

Bedrohungen, gerade verbale Ausflüchte sind zwar nicht unbedingt an der Tagesordnung, kommen aber auch in Flensburg immer mal wieder vor. „Die Anwohner, die das Ganze gegenüber der Polizei bezeugen konnten, sind ein schönes Beispiel für Zivilcourage“, meint Robert Pohl, Landesverbandsvorsitzender der Deutschen Feuerwehr-Gewerkschaft in Schleswig-Holstein. „Wir brauchen eine Gesellschaft, die solche Taten einzelner oder von kleineren Gruppen nicht toleriert. Für die Kolleginnen und Kollegen sind Beleidigungen und Bedrohungen leider Alltag. Das dürfen wir als Gesellschaft nicht länger hinnehmen!“

Ermittlungen gegen 56-Jährigen

Nach Angaben der Polizeidirektion Flensburg soll es sich bei dem Tatverdächtigen um einen 56-jährigen Mann handeln. Gegen ihn wird nun wegen Bedrohung ermittelt. Die Ermittlungen laufen.

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