Bahnverkehr

Marschbahn soll in wenigen Jahren elektrisch fahren

Marschbahn soll in wenigen Jahren elektrisch fahren

Marschbahn soll in wenigen Jahren elektrisch fahren

SHZ
Kiel
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Soll schon in wenige Jahren unter einer Oberleitung fahren: die Marschbahn. Foto: Ralf Henningsen/shz.de

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Verkehrsminister Bernd Buchholz (FDP) will Strecke Itzehoe-Niebüll in drei bis vier Jahren elektrifizieren.

Zugausfälle, Verspätungen, alte Technik – seit Jahren ist die Marschbahn zwischen Hamburg und Westerland das Sorgenkind der Deutschen Bahn. Doch jetzt will Verkehrsminister Bernd Buchholz mehr Druck auf den Kessel bringen – und die Elektrifizierung der Strecke zwischen Itzehoe und Westerland in wenigen Jahren realisieren. „Wir könnten von 150 Kilometern Strecke zwischen Itzehoe und Sylt 120 Kilometer möglicherweise ohne Planfeststellungsbeschluss bauen“, sagt Buchholz. „Das beschränkt den Zeithorizont auf eine Spanne von drei bis vier Jahren.“

Bau ohne Planfeststellungsbeschluss?

Möglich mache das eine Neuregelung auf Bundesebene, wonach es keine große Umweltverträglichkeitsprüfung, sondern vermutlich nur eine einfache Vorprüfung brauche. Wenn die zu dem Ergebnis komme, dass die Elektrifizierung keine erheblichen Nachteile auf die Umwelt habe, könne gebaut werden, so Buchholz im Landtag. Die Strecke führe nicht durch sensible Bereiche und gehöre der Bahn. Technisch sei das kein Problem, selbst die Elektrifizierung des Abschnittes zwischen Niebüll und Westerland sei machbar. „Alle Gutachten dazu liegen vor“, so Buchholz.

Umweltverträglichkeitsprüfung für Strecke über Hindenburgdamm

Allerdings sei vermutlich eine große Umweltverträglichkeitsprüfung bei der Strecke über den Hindenburgdamm nötig, meint der Minister.


Er sei es mittlerweile leid, auf Berlin zu warten bis das dortige Verkehrsministerium die Mittel für die Elektrifizierung frei gebe, sagt Buchholz. Er will dem Nai der Oberleitung nun als Nahverkehrsmaßnahme finanzieren. „Die Elektrifizierung werden wir als Landesprojekt aufsetzen.“ Dafür stünden 40 Millionen Euro an Landesmittel für die 400 Millionen Euro teure Elektrifizierung bereit. „90 Prozent der Kohle muss Berlin bezahlen, den Rest wir.“ Er brauche keine Entscheidung aus Berlin, so Buchholz. „Wir können einfach loslegen. Das ist der Weg für die Marschbahn.“ Die Elektrifizierung werde das Tempo der Züge erhöhen, die Umwelt schonen und 8,3 Millionen Euro sparen, weil die Loks nicht mehr mit Diesel betrieben werden müssten.

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