Modellprojekt Smart Cities

Millionen-Förderung für die Digitalisierung in Flensburg, Kreis Schleswig-Flensburg und Nordfriesland

Millionen-Förderung für die Digitalisierung in Flensburg, Kreis Schleswig-Flensburg und Nordfriesland

Millionen-Förderung für die Digitalisierung in Flensburg, Kreis Schleswig-Flensburg und Nordfriesland

SHZ
Flensburg/Husum/Schleswig
Zuletzt aktualisiert um:
Das gemeinsame Projekt soll die Region rund um Flensburg mit mehr Lebensqualität ausstatten. Foto: 90037

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Für das Projekt „Smart Cities“ erhalten Flensburg, der Kreis Schleswig-Flensburg und der Kreis Nordfriesland 17,5 Millionen Euro. Mit dem Projekt soll die Region „attraktiver, nachhaltiger und digitaler“ werden.

Gemeinsam haben sich der Kreis Schleswig-Flensburg, die Stadt Flensburg und der Kreis Nordfriesland um das Förderprogramm „Modellprojekte Smart Cities“ beworben. Nun kann das Projekt konkret Form annehmen: Vor Kurzem erfolgte der offizielle Zuschlag für das Smart Region-Modellprojekt „Smarte Grenzregion zwischen den Meeren“ durch das Innenministerium. Das geht aus einer gemeinsamen Mitteilung hervor.

Weiterlesen: Smart City Süderbrarup: Ab Sommer fährt das Dorf-Shuttle

Insgesamt stehen für das gemeinsame Projekt von Flensburg, dem Kreis Schleswig-Flensburg und Nordfriesland voraussichtlich 17,5 Millionen Euro in den kommenden fünf Jahren zur Verfügung. Die genaue Fördersumme steht derzeit noch nicht fest. Der Großteil davon besteht aus Fördermitteln des Bundes. „Die Zuwendung soll für die gemeinsame und selbst gestaltete Digitalisierung in der Region eingesetzt werden, um das Leben für die Bürger zwischen Nord- und Ostsee einfacher, angenehmer, attraktiver und nachhaltiger zu gestalten“, lautet es in der Mitteilung.


Was das konkret für eine Region bedeutet, lässt sich derzeit bereits in der Gemeinde Süderbrarup beobachten: Hier läuft seit einigen Monaten ein Smart-City-Modellprojekt. Dabei wurden bereits erste konkrete Projekte, wie beispielsweise ein Dorf-Shuttle, umgesetzt.

Die „smarte Grenzregion“ steht laut der gemeinsamen Mitteilung im Zeichen von sieben Leitthemen: Zukunftsräume, Mobilitätswende, Sicherheitswende, Co-Creation, Gesundheitsversorgung, Digitalpaten, Innovationswettbewerbe in der Region und für die Region.

Ein konkretes Projekt kann dabei unter anderem der Breitbandausbau sein: „Von flächendeckend vorhandenen Breitbandnetzen würden sowohl Gäste als auch Vermieter profitieren. Das sind noch viele Lücken zu schließen“, stellt Hans-Ulrich Hess, stellvertretender Landrat aus Nordfriesland, fest.

Um zukunftsfähige touristische Angebote zu machen, müssten die kulturellen Highlights der gesamten Region vernetzt und mit einer Mobilitätsstruktur verbunden werden. Sie soll den Verzicht auf das Auto ermöglichen und das Fahrrad sowie den öffentlichen Verkehr attraktiver machen. „Mit einer gut durchdachten Vernetzung könnte man einfach und komfortabel zwischen den Verkehrsmitteln wechseln“, so Hess.


Mehr als 100 Personen, die ihre Sicht auf die digitale Transformation der Region und konkrete Projektideen in den finalen Antrag eingebracht haben, waren am Entstehungsprozess beteiligt.

„Es ist eine große Chance, in den nächsten fünf Jahren die digitale Transformation in der Region sowohl in der Region Flensburg als auch im ländlichen Raum der beiden Kreise konkret voranzutreiben. Wir wollen die Region attraktiver, nachhaltiger und digitaler machen“, sagt Landrat Dr. Wolfgang Buschmann aus dem Kreis Schleswig-Flensburg. „So können wir den Entwicklungsvorsprung von größeren Städten oder auch der Metropolregion Hamburg aufholen“, betont er.

Mit Transparenz Vertrauen schaffen

Den Akteuren sei es wichtig, Vertrauen zu schaffen, um die Akzeptanz des Projekts zu fördern, heißt es weiter in der Mitteilung. Dazu betonen sie: „Auch die in der gesamten Region unverzichtbare analoge Kommunikation soll dabei auf keinen Fall verloren gehen. Die Bevölkerung vor Ort wird mitgenommen und einbezogen.“

Mit dem Projekt habe man die einmalige Chance, die Nordregion strategisch für die Zukunft zu rüsten, ergänzt Flensburgs Oberbürgermeisterin Simone Lange. Digitalisierung sei eine der wesentlichsten Antworten auf die Fragen der Gegenwart und der Zukunft. „Digitalisierung wird uns helfen, das Leben der Menschen in der gesamten Region vernetzter, nachhaltiger und gesünder zu gestalten.“

Schon jetzt werde im Alltag sichtbar, wie groß der digitale Einfluss auf das Alltagsleben in der Region sei und welche Vernetzung auch über die Landesgrenze hinweg dadurch möglich seien. „Digitalisierung gibt uns die Unabhängigkeit, Wohnen, Arbeiten und Freizeit auch grenzüberschreitend neu zu denken und sicherer zu machen“, so Lange.

Die Strategiephase wird bis Ende 2022 laufen, im Anschluss geht das Projekt in die vierjährige Umsetzungsphase über. Eine aus allen drei Gebietskörperschaften zusammengesetzte Arbeitsgruppe wird zeitnah die Arbeit aufnehmen, um den Prozess und das Gesamtprojekt zu organisieren.


Mehr lesen