Infrastruktur

Millionen-Projekt für die Schleiregion: So wird der ÖPNV gestärkt

Millionen-Projekt für die Schleiregion: So wird der ÖPNV gestärkt

Millionen-Projekt für die Schleiregion

Rainer Krüger/shz.de
Schleswig
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Fördergeld macht es möglich: Der Öffentliche Personennahverkehr rund um die Schlei soll attraktiver werden. Dadurch sollen Menschen zum Umsteigen auf den Bus gebracht werden. Foto: Kreis Rendsburg-Eckerförde/Landeszeitung/shz.de

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Ein Erfolg beim Einwerben von Fördermitteln ermöglicht in den Kreisen Rendsburg-Eckernförde und Schleswig-Flensburg bis Ende 2025 rund 36,5 Millionen Euro Investitionen in den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV).

An der Schlei läuft ein Modellprojekt für Schleswig-Holstein an. In Kooperation mit Nah.sh werden die Kreise Rendsburg-Eckernförde und Schleswig-Flensburg mit 29,3 Millionen Euro vom Bund gefördert. Die Mittel fließen für das Projekts „Smile24“. Mit einer Investition von insgesamt rund 36,5 Millionen Euro soll der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) unter anderem durch die Einführung eines flächendeckenden On-Demand-Systems optimiert werden.

Projektgebiet liegt zwischen Eckernförde, Kappeln und Schleswig

Die Mobilitätsexperten Dr. Martin Kruse und Malte Nevermann in der Kreisverwaltung Rendsburg-Eckernförde sehen durch die Förderung große Chancen für einen verbesserten ÖPNV im Kreis. Dessen Angebot soll für das Gebiet um die Schlei im Dreieck zwischen Eckernförde, Kappeln und Schleswig umgestellt werden.

Einige Projekt-Maßnahmen stehen in der Verantwortung des Kreises Rendsburg-Eckernförde. „Die bestehende Expressbuslinien zwischen Eckernförde und Schleswig, zwischen Eckernförde und Kappeln und zwischen Schleswig und Kappeln sollen verdichtet werden“, erläutert Kruse. Zudem soll in der Schleiregion ein flächendeckender On-Demand-Verkehr eingeführt werden – das heißt rund um die Uhr können an allen Wochentagen per Handy über eine App Kleinbusse bestellt werden. Ein weiterer Punkt: Die „Tourismuslinien“ zu Fremdenverkehrszentren wie Damp oder Olpenitz werden gestärkt. Die zusätzlichen Angebote dem geltenden Preissystem angepasst werden.

Um den Takt zu verdichten, sollen mindestens 30 neue Busse angeschafft werden. Das Besondere daran: Alle werden einen E-Motor haben. „Dadurch wird beim Projekt auch Kohlendioxid eingespart. Es gehört damit zu den Maßnahmen gegen den Klimawandel“, erklärt Nevermann. Weitere Ziele des Projekts sind der Ausbau von Car- und Bikesharing sowie der Aufbau von Mobilitätsstationen. Den On-Demand-Verkehr sollen nicht neue E-Kleinbusse abdecken. „Wir wollen auch die Taxiunternehmen einbeziehen“, kündigt Nevermann an.

Was Kruse zufrieden macht: „Smile24 ist eines von sieben Projekten, die vom Bundesverkehrsministerium im Rahmen des Programms ‚Modellprojekte zur Stärkung des ÖPNV‘ gefördert werden. Insgesamt gab es 57 Bewerbungen.“ Smile24 läuft bis Ende 2025. Es soll mit dem im Dezember 2023 herauskommenden Fahrplan umgesetzt werden.

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Gwyn Nissen
Gwyn Nissen Chefredakteur
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