Kolumne Küstenschnack

Müll am Strand von SPO und pöbelnde Gäste auf Sylt

Müll am Strand von SPO und pöbelnde Gäste auf Sylt

Müll am Strand von SPO und pöbelnde Gäste auf Sylt

SHZ
Nordfriesland
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Am Strand von St. Peter-Ording wird ständig Müll liegen gelassen. Nun hat die Tourismus Zentrale einen Sicherheitsdienst engagiert, der den Menschen erklärt, wo die Mülleimer sind. Foto: Karikatur von Hennes Mercker

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Ich brauche keinen Sicherheitsdienst, der mir sagt, dass ich meinen Müll nicht am Strand liegen lasse, andere scheinbar schon. Und wenn ich sauer über die Corona-Regeln bin, pöbele ich kein Gastro-Personal an.

Im Urlaub oder am freien Tag einfach mal alle Sorgen hinter sich lassen, die wunderschöne nordfriesische Natur genießen, sich etwas Leckeres zu Essen gönnen, ein kühles Bier am Strand trinken und den Sonnenuntergang über der Nordsee bestaunen. Hört sich doch gut an, oder? Wunsch und Realität liegen manchmal weit auseinander.

Einige vermeintliche Naturliebhaber lassen immer häufiger ihre leeren Bierflaschen und anderen Müll am Strand von St. Peter-Ording zurück. Das geht nun so weit, dass die Tourismus-Zentrale jüngst einen Sicherheitsdienst beauftragt hat, der die Strandgäste darum bitten soll, ihren Müll in die vorgesehenen Mülleimer zu werfen. Kaum zu glauben.

Auf Sylt berichten Gastronomen von ungeduldigen Gästen, die mit einer schlechten Bewertung drohen, wenn sie nicht sofort und am liebsten ohne irgendwelche G-Regeln bedient werden. Was ist denn hier eigentlich los? Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: Ich sitze also am Strand und schaue mir den Sonnenuntergang an und dann kommt ein Sicherheitsdienst und erinnert mich daran, dass ich meinen Müll wegschmeißen muss? Nach fast zwei Jahren Pandemie sitze ich in einem Restaurant (was lange Zeit gar nicht denkbar war) und dann pöbelt jemand das Personal an, weil er wütend über die Corona-Maßnahmen ist, an die sich alle halten, die in dem Restaurant sitzen, weil sie ja sonst nicht dort sitzen könnten. Verkehrte Welt!

Es ist doch wohl selbstverständlich, dass ich keinen Müll in die Natur oder anderswo als in den Mülleimer schmeiße. Genauso wie es selbstverständlich ist, dass ich das Personal von Gastronomiebetrieben nicht anpöbele, weil mir die Corona-Politik nicht passt.

Das Problem ist, dass einige wenige es für alle anderen schwer machen, dabei könnte es doch so einfach sein.

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