Flensburg

Nach Brandserie: Der nächste mutmaßliche Feuerteufel steht vor Gericht

Nach Brandserie: Der nächste mutmaßliche Feuerteufel steht vor Gericht

Flensburg: Nächster mutmaßlicher Feuerteufel vor Gericht

Julian Heldt
Flensburg
Zuletzt aktualisiert um:
Auch diese Autobrandstiftung in der Tiefgarage am Hafermarkt wird dem Angeklagten zugerechnet. Foto: Sebastian Iwersen/shz.de

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Einem heute 33-Jährigen werden zahlreiche Brandstiftungen im Flensburger Stadtgebiet vorgeworfen – auch mehrere Autos soll er angezündet haben. Immer wieder verhinderten Observersationskräfte der Polizei schlimmere Feuer.

Zwei Wochen ist es her, dass nach der unheimlichen Feuerserie in Flensburg im vergangenen Jahr der erste Brandstifter verurteilt wurde. Weil er Ende September/Anfang Oktober mehrere Autos in der Neustadt und eine Bauplane am Marienkirchhof anzündete, wurde ein 35-Jähriger zu einer Haftstrafe von einem Jahr und neun Monaten verurteilt.

Nun beginnt am 21. April vor dem Landgericht Flensburg der Prozess gegen einen weiteren mutmaßlichen Feuerteufel. Die Staatsanwaltschaft wirft einem heute 33 Jahre alten Angeklagten vor, Brandstiftungen und Sachbeschädigungen zwischen dem 12. August und 27. September 2022 begangen zu haben.

Am 12., 14., 18. August und 9. September soll der Angeklagte versucht haben, Autos anzuzünden, die in der Karlstraße, Angelburger Straße und Eckenerstraße abgestellt waren. An den ersten beiden Tagen seien die Fahrzeuge in Brand geraten. In der Angelburger Straße griff der Brand dabei auch auf ein daneben geparktes Fahrzeug über.

Zu einem Brand des Fahrzeugs in der Eckenerstraße war es am 18. August nicht gekommen, da eine Zeugin das Feuer löschte. In einem Parkhaus in der Angelburger Straße soll der Angeklagte dann am 9. September versucht haben, einen dort abgestellten Pkw anzuzünden. Dies wurde von observierenden Polizeibeamten verhindert.

Zündelte der Angeklagte auch in Kellern am Hafermarkt?

Am 23. und 24. August soll der Angeklagte zudem Kellerverschläge in einem bewohnten Mehrfamilienhaus am Hafermarkt angezündet haben.

Zwei Tage später soll der Angeklagte dann zunächst Toilettenpapierrollen in einer Bar an der Schiffbrücke angezündet und danach einen an der Hafenspitze abgestellten Müllcontainer derart erhitzt haben, dass dessen Außenseite schmolz.

Polizisten löschen mehrfach Brände

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten außerdem vor, am 21. September in der Johannisstraße Papier zwischen dort abgestellten Mülltonnen angezündet zu haben. Eine Mülltonne und ein -container wurden durch das Feuer beschädigt. Auch hier löschten Observationskräfte der Polizei den Brand, bevor ein noch größerer Schaden entstehen konnte.

Die letzte angeklagte Tat: Am 27. September soll der Angeklagte einen mit Renovierungsabfällen und Sperrmüll befüllten Einkaufswagen im Bereich des Tiefgaragen- und Parkplatzkomplexes der Johannisstraße vor der Glasfassade eines leerstehenden Ladenlokals abgestellt haben.

Angeklagter seit November in Untersuchungshaft

Eine gute Stunde später habe er den Ort laut Anklage wieder aufgesucht und den Inhalt des Einkaufswagens entzündet. Auch dieser Brand wurde von Observationskräften gelöscht. Eine Dreiviertelstunde später soll der Angeklagte den Inhalt des Einkaufswagens erneut angezündet haben. Die Löscharbeiten übernahmen wieder die Observationskräfte.

Der Angeklagte ist am 17. November vorläufig festgenommen worden und befindet sich seit dem 18. November in Untersuchungshaft. Es sind zunächst mehrere Verhandlungstage bis Ende Mai angesetzt.

Mehr lesen

Kulturkommentar

Claudia Knauer
Claudia Knauer
„Verbindlich – Unverbindlich“