Corona in Flensburg

Nach einem halben Jahr: Lolli-Tests für Kita-Kinder werden bald doch noch eingesetzt

Lolli-Tests für Kita-Kinder werden doch noch eingesetzt

Lolli-Tests für Kita-Kinder werden doch noch eingesetzt

SHZ
Flensburg
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Lolli-Tests sollen ab den Herbstferien auch in Flensburg zum Einsatz kommen. Foto: Roland Weihrauch/shz.de

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Die Nasen-Abstrich-Selbsttests, die das Land an die Kita-Kinder verteilt hat, werden offenbar kaum benutzt. Jetzt plant die Stadt Flensburg eine Ersatz-Lösung.

Die Aktion war im Frühjahr ziemlich nach hinten losgegangen: Im April hatte die Stadt Flensburg 30.000 Lolli-Tests angeschafft, um Kindergarten-Kinder auf das Corona-Virus zu testen. Kostenpunkt: 167.000 Euro. Oberbürgermeisterin Simone Lange hatte die ersten Testkits öffentlichkeitswirksam persönlich in der Kita am Ostseebad vorbeigebracht.

Wenige Tage später wurden die Tests wieder aus dem Verkehr gezogen.

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Offiziell, weil die Stadt nicht ausschließen konnte, dass die Tests aus einer Charge stammen, die wegen einer falschen Beschriftung der Umverpackungen zurückgerufen wurde. Allerdings hatte parallel das Kieler Gesundheitsministerium vor dem Einsatz der Lolli-Tests gewarnt: Es bestehe die Gefahr, dass die kleinen Kinder die Testlollis verschlucken.

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Inzwischen hat sich herausgestellt: Die Verpackungen waren korrekt beschriftet. Die Stadt kann keine Regressansprüche anmelden. Das erklärte Rathaus-Fachbereichsleiterin Ellen Kittel jetzt im Jugendhilfeausschuss auf eine Anfrage des SSW.

Einsatz ab den Herbstferien

Verschwendet sollen die 167.000 Euro dennoch nicht sein. Ab den Herbstferien sollen die Lolli-Tests nun doch noch in den Flensburger Kitas zum Einsatz kommen.

Zwischenzeitlich hat das Land Schleswig-Holstein zwar Selbsttests an die Kindergärten verteilt. Diese Tests auf Basis von Nasen-Abstrichen scheinen aber kaum benutzt zu werden. Das ist die Beobachtung im Rathaus, und es entspricht auch dem, was viele Eltern berichten.

In manchen Kindergärten sind die Testkits gar nicht erst ausgegeben worden. Die Erzieher informierten lediglich die Eltern, dass sie bei Bedarf nach den Kits fragen können.

Lolli-Testung unter fachkundiger Anleitung

Kittel: „Da die Akzeptanz der Lolli-Tests bei den Kindern deutlich höher ist, werden wir damit gerade für die kalte Jahreszeit eine höhere Sicherheit für alle Betroffenen in Kita schaffen.“ Anders als die Nasenabstrich-Tests sollen die Lolli-Tests nicht zu Hause gemacht werden, sondern unter fachkundiger Anleitung in der Kita. Für die in Flensburg vorliegenden Tests der Firma V-Chek gebe es, anders als noch im April, zwischenzeitlich eine Zulassung.

Der Lolli ist eigentlich ein Wattestäbchen. Je nach Typ lutschen die Kinder an ihm 30 bis 90 Sekunden. So ersparen sie sich den unangenehmen Abstrich an Nase und Rachen.

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