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Naturschutzverbände planen keine Klage gegen Fehmarn-Tunnel

Naturschutzverbände planen keine Klage gegen Fehmarn-Tunnel

Naturschutzverbände planen keine Klage gegen Fehmarn-Tunnel

SHZ
Kiel
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So soll die neue Querung des Fehmarnsundes aussehen. Foto: Deutsche Bahn Netze/shz.de

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Die Deutsche Bahn und Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) rechnen nicht damit, dass Naturschutzverbände wegen der Sundquerung vor Gericht ziehen.

Anders als beim Bau der festen Fehmarnbeltquerung zwischen Dänemark und Deutschland planen die Naturschutzverbände keine Klage gegen die neue Querung des Fehmarnsunds zwischen der Ostseeinsel und dem deutschen Festland.

„Wir können das zwar erst entscheiden, wenn uns alle Planungsunterlagen endgültig vorliegen, aber die deutliche Tendenz geht dahin, dass es nicht zu einer Klage kommen wird“, sagt der Geschäftsführer des Naturschutzbundes Schleswig-Holstein, Ingo Ludwichowski.

Mustergültiger Beteiligungsprozess

Anders als bei anderen Planungen, wie etwa der A20, habe bei der Fehmarnsundquerung die Trasse nicht von vornherein festgestanden und die Verbände hätten nicht nur „Schönheitskorrekturen“ anbringen können. „Hier war der Beteiligungsprozess ergebnisoffen – und das ist mustergültig gelaufen.“

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Ein Satz, der Wirtschaftsminister Bernd Buchholz freuen dürfte. „Über die Vorzugsvariante der Strecke herrscht großes Einvernehmen“, so der FDP-Politiker.

Geplant ist ein Absenktunnel, der westlich der alten Querung mit der in die Jahre gekommenen Fehmarnsundbrücke verläuft. Die soll bestehen bleiben und vor allem für den örtlichen und langsamen Verkehr weiter genutzt werden. Der neue 1,8 Kilometer lange Tunnel soll vier Fahrstreifen für die Straße sowie zwei Gleise für die Bahn aufnehmen.

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„Der Absenktunnel ist wirtschaftlich die beste Lösung“, sagt Jutta Heine-Seela von der Deutschen Bahn. Denn ein Bohrtunnel verlaufe nicht nahezu auf dem Meeresgrund, sondern eben sechs bis neun Meter darunter, zudem sind die Zufahrten länger und der Aushub müsste auch entsorgt werden, so Buchholz. Zwar prüfe die Bahn auch noch einen Bohrtunnel – allerdings sei das nur eine „Risikovorsorge“, falls es noch bislang nicht bekannte Einwände gegen den Absenktunnel gebe.

Naturschützer prüfen weiter Klage gegen Belt-Tunnel

Für Naturschützer Ludwichowski ist der Bohrtunnel zwar die ökologisch am besten vertretbare Variante, weil so die Riffe erhalten blieben, die durch einen Absenktunnel beschädigt werden könnten – „aber wir können damit leben“. Jetzt müsse nur noch geklärt werden, wie genau Eingriffe in die Natur ausgeglichen werden. Wenn alles gut geht, könnte der Sundtunnel 2029 fertig sein, genau wie der Fehmarnbelttunnel – den die Naturschützer allerdings noch beklagen.

 

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