Freunde finden

Neu in Flensburg? So finden Zugezogene in der Fördestadt Anschluss

Neu in Flensburg? So finden Zugezogene in der Fördestadt Anschluss

Neu in Flensburg? So finden Zugezogene in der Fördestadt Anschluss

SHZ
Flensburg
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Freunde finden – wie geht das noch gleich? Foto: Michael Staudt Foto: 90037

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In einer neuen Stadt Fuß zu fassen, ist gar nicht so leicht – erst recht nicht unter Corona-Bedingungen. Wir haben mit Leuten gesprochen, die neu in Flensburg sind und sie gefragt, wie sie unter Leute kommen.

In diesem Artikel erfährst du:

  • Wie du in einer neuen Stadt Kontakte knüpfen kannst
  • Wie du an dir selbst arbeiten kannst, um Freunde zu finden
  • Welche Apps dir dabei helfen, unter Leute zu kommen

Keine Woche ist es her, dass Jenny (25), die ursprünglich aus Freiburg im Breisgau stammt, ganz in den Norden gezogen ist: Nach Flensburg an die Förde. „Moin“ statt „Griaßgodd midanand“, Schnüüsch statt Flädlesuppe und: Kühle Nordlichter statt schwatzende Schwaben in den Straßen. Für ein Vierteljahr wird sie hier ein Praktikum absolvieren – und sich zwischen Kulturschock und Freunde-finden zurecht finden müssen.


„Die ersten Tage fand ich es total cool, war alleine in der Stadt und habe die Leute beobachtet“, sagt Jenny. „Aber nach drei Tagen habe ich mich schon ein bisschen einsam gefühlt. Ich finde es schön hier, aber noch schöner wäre es, wenn ich das mit jemandem teilen könnte.“ Nur wie macht man das: Kontakte knüpfen, außerhalb des Uni- und Arbeits-Kosmos?

WG-Zimmer statt Einzelwohnung

Jennys erster Tipp: Schon bei der Wohnungssuche die richtige Wahl treffen. So entschied sie sich bewusst wieder für Gesellschaft: „Ich wohne lieber in einer WG als allein“, sagt die 25-Jährige. Nach einer komplizierten Wohnungssuche – Neu-Städter wissen Bescheid – hat sie inzwischen eine Zwei-Zimmerwohnung im Norden der Stadt ergattert, in wenigen Tagen wird ihr Mitbewohner einziehen.


Ob es am Ende auch wirklich harmoniert, müsse sich erst noch zeigen. Umso wichtiger, sich auch noch an anderen Orten nach potenziellen Freunden umzuschauen: „So etwas funktioniert ja auch über Hobbys“, sagt Jenny. „Du kannst dir beispielsweise überlegen, was deine Interessen sind und genau dorthin gehen und gezielt nach Leuten suchen, die etwas mit dir gemeinsam haben.“


In ihrer Studienstadt Darmstadt habe sie zum Beispiel über politische Interessengruppen schnell Kontakte knüpfen können. „Aber auch eine ehrenamtliche Tätigkeit, zum Beispiel in einer Suppenküche aushelfen, kommt in Frage“, sagt sie. Das Wichtige: „Sich überlegen, mit welchen Leuten man sich umgeben möchte.“

Dabei dürfe der Blick auf das eigene Verhalten nicht zu kurz kommen. Jennys Tipp: „Nicht zu verzweifelt wirken. Niemand möchte sich mit jemandem umgeben, der etwas Negatives ausstrahlt.“

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Zusätzlich nutzt die 25-jährige auch Apps wie Bumble, um mit dem Freunde-Filter neue Bekanntschaften zu schließen. Jennys Devise: Mutig sein und auch mal etwas ausprobieren. So hat sie sich beispielsweise vorgenommen, einfach mal ein paar Leute in der Stadt anzusprechen und auf einen Kaffee einzuladen.

Zum Video: Versteckte Kamera: Wie reagieren die Menschen, wenn man sie auf der Straße anspricht?

„Das finde ich mega“, sagt Marvin (22), der gerade zum 1. Oktober nach Flensburg gezogen und ebenfalls auf der Suche nach Freunden ist. Er selbst schätzt sich zwar nicht als mutig genug ein, um auf diese Weise Kontakte zu knüpfen. Aber: „Ich würde es total cool finden, so angesprochen zu werden.“

Freunde finden bei der Freiwilligen Feuerwehr

Der 22-Jährige ist Vertriebler und arbeitet in Neumünster. Für die Liebe hat es ihn allerdings in die Fördestadt verschlagen. Hier versucht er nun seit zwei Wochen Anschluss zu finden – und hat sich dafür bereits bei der Freiwilligen Feuerwehr Engelsby beworben. „Das war so ziemlich das erste, was ich gemacht habe. Es ist ein relativ junges Team, die meisten sind so um die 30“, sagt er. Bereits in seinem Heimatort hat er sich in der Freiwilligen Feuerwehr engagiert, „ich kann einfach nicht ohne“, so der 22-Jährige.


Trotzdem möchte er auch etwas Neues ausprobieren – und hat sich vor Kurzem einen Telegram-Kanal abonniert, der Studentenpartys organisiert. Insgesamt stellt Marvin aber mit Hinblick auf die vergangenen Corona-Lockdowns fest: „Durch das eine Jahr sind wir alle so verschreckt und introvertiert.“ Da sei „einfach mal jemanden ansprechen“ eine gute Lösung.

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