Flensburg

Neuer Vorstand: Verschönerungsverein beansprucht Sitz im Gestaltungsbeirat für sich

Verschönerungsverein beansprucht Sitz im Gestaltungsbeirat für sich

Verschönerungsverein beansprucht Sitz im Beirat für sich

SHZ
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Führen künftig den Verschönerungsverein: Thomas Gädeke und Cordelia Feuerhake. Foto: Foto: Julian Heldt/ shz

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Der neue Vorsitzende Thomas Gädeke will dem Verschönerungsverein auch in der Kommunalpolitik wieder mehr Gehör verschaffen.

Wenn Thomas Gädeke über seinen Verschönerungsverein spricht, gerät er ins Schwärmen. „Am meisten hat mich der Name fasziniert, eigentlich ein ganz altmodischer“, sagt er. Seit wenigen Wochen ist der Kunsthistoriker neuer Vorsitzender des Vereins und tritt damit in die Fußstapfen von Friedrich Schreiber.

„Ganz viel Respekt und Anerkennung für ihn. Ich lege Wert darauf, dass er weiterhin voll einbezogen wird“, so Gädeke. Aufgrund seiner besonderen Verdienste wurde Schreiber zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

Gädeke ist sich sicher, dass der 1880 gegründete Verschönerungsverein Flensburg auch im 21. Jahrhundert noch seine Daseinsberechtigung hat. „Der Mensch braucht Schönheit. Für mich ist die Anschaulichkeit der Welt ganz wichtig. Da gewinnt man Kraft draus“, erklärt er. Der Sinn für eine ästhetische Umgebung sei in den vergangenen Jahren jedoch zunehmend verkümmert.

Gädeke will dem Verschönerungsverein auch in der Kommunalpolitik wieder mehr Gehör verschaffen. „Im Gestaltungsbeirat möchten wir einen Sitz beanspruchen“, sagt er.

Gestaltungsbeirat ist Sachverständigengremium

Der Gestaltungsbeirat unterstützt als unabhängiges Sachverständigengremium die Stadt Flensburg. Er prüft und beurteilt die ihm vorgelegten Bauvorhaben im Hinblick auf ihre städtebauliche und architektonische Qualität und ihre Auswirkungen auf das Stadtbild. Städtebauliche und architektonische Fehlentwicklung sollen hierdurch verhindert werden.

„Einen gestalterischen Anspruch hat der Verein immer gehabt. Gestaltung muss immer auf die Nachbarschaft Rücksicht nehmen. Architektur sollte sich dem vorhandenen Gefüge anpassen“, sagt die zweite Vorsitzende und Architektin Cordelia Feuerhake. Ein Beispiel, wo dies in der Vergangenheit nicht geklappt hat, sieht sie etwa in der Phänomenta am Nordertor. Bei der Umgestaltung des Bereiches am I.-C.-Möller-Platz möchte der Verschönerungsverein miteinbezogen werden.

Gädeke will mit Lange und Kohrt sprechen

Gemeinsam mit Gädeke sowie Sebastian Hauck (Kassenwart) und Sabine Scholl (Schriftführerin) bildet Feuerhake den neuen Vorstand des Vereins.

Gädeke betont, dass man an einem konstruktiven Dialog mit allen Beteiligten sehr interessiert sei. Er sucht deshalb das Gespräch mit Oberbürgermeisterin Simone Lange und Planungsausschusschef Axel Kohrt (beide SPD). „Ich bin vor drei Jahren in den Verschönerungsverein eingetreten, um zu zeigen, dass ich mich zu dieser Stadt bekenne.“

Er hofft, dass er die Mitgliederschaft perspektivisch verjüngen kann. „Überall gibt es Lokalpatrioten“, so Gädeke.

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