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Neues Schwimmbad in Harrislee künftig doch mit Sauna?

Neues Schwimmbad in Harrislee künftig doch mit Sauna?

Neues Schwimmbad in Harrislee künftig doch mit Sauna?

Antje Walther/shz.de
Harrislee
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Luftbild aus dem März: Auf der „Zirkuswiese“ gegenüber der Zentralschule soll der Neubau der Schwimmhalle für Harrislee entstehen. Foto: Staudt

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Angeregt von einer privaten Unterschriftensammlung und vor dem Hintergrund neuer Mehrheitsverhältnisse in der Gemeindevertretung hat der SSW die Sauna wieder zur Debatte gestellt.

Vor der Kommunalwahl im März sah es noch danach aus, dass mit dem beschlossenen Neubau einer Schwimmhalle in Harrislee die Sauna entfällt. Jetzt jedoch brachte die stärkste Fraktion, der SSW, einen Antrag in den Hauptausschuss ein, der neue Hoffnungen nährt, dass das neue Harrisleer Schwimmbad auch künftig eine Sauna hat.

Der Südschleswigsche Wählerverband beantragt, die „möglicherweise auch spätere Einrichtung einer Sauna zu berücksichtigen“. Der SSW begründet den neuerlichen Vorstoß damit, dass der Beschluss im vorigen Jahr ohne die Sauna-Option nicht einstimmig gefasst worden sei. Mit jetzt vier statt drei Fraktionen und 30 statt 23 Gemeindevertretern setzt sich der Gemeinderat anders als zuvor zusammen.

Der SSW-Fraktionsvorsitzende Bjørn Ulleseit führt zudem an, dass sich im Laufe des Frühjahrs „einige hundert“ Bürger mit einer privaten Unterschriftensammlung für den Erhalt des Angebots einer Sauna beim geplanten Schwimmbad-Neubau ausgesprochen hätten. Die Sauna in der Kleinschwimmhalle sei die einzig öffentlich zugängliche im Ortskern, erfreue sich großer Beliebtheit, und das Saunieren diene der Gesundheitsvorsorge, stellt der SSW fest.

Fachbüro hilft bei EU-weitem Planungswettbewerb

Für den Bau der neuen Schwimmhalle müsse ein EU-weiter Planungswettbewerb durchgeführt werden, erklärt Martin Ellermann. Für das sehr bürokratische Verfahren habe man sich Hilfe des Kieler Fachbüros Drees & Sommer geholt, sagt der Verwaltungschef der Gemeinde Harrislee.

Bereits vor zwei Jahren fiel die Entscheidung für die Verlegung des Standorts vom Schulgelände auf die „Zirkuswiese“, eine Grünfläche an der Kreuzung Alt Frösleer Weg und Slukefterbogen. Ein benachbartes Grundstück im Alt Frösleer Weg erwarb die Gemeinde mit Städtebauförderungsmitteln hinzu, so dass nun 7000 Quadratmeter gemeindliches Grundstück für das Bauvorhaben zur Verfügung stehen.

25-Meter-Bahnen und Hubboden

Die Schwimmhalle soll fünf 25-Meter-Bahnen haben und einen Hubboden. Der Einstieg ins Becken soll ebenso wie die Duschen, Toiletten und Umkleiden barrierefrei gestaltet werden. Zudem soll die Nutzung regenerativer Energien in die Bauweise einfließen.

Als Anspruch an die „architektonische Idee“ formuliert die Gemeinde den Wunsch, „Funktionalität und Energieeffizienz sinnvoll“ miteinander zu verbinden. Materialien, Konstruktionen und Haustechnik sollen dafür sorgen, das Gebäude langfristig möglichst günstig zu betreiben.

Der Neubau ist Teil des integrierten Entwicklungskonzepts im Rahmen der Städtebauförderung. Die Kosten für die neue Schwimmhalle beziffert der Bürgermeister aktuell mit 7,1 Millionen Euro – der Bau ist förderfähig, nicht jedoch die Sauna.

Nach einer Debatte im Hauptausschuss einigen sich die Mitglieder auf einen Beschlussvorschlag, der den potenziellen Planern aufträgt, auch die nachträgliche Einrichtung einer Sauna auf dem Außengelände in der Konzeptidee zu berücksichtigen. Einstimmig beauftragt der Hauptausschuss die Verwaltung, den Planungswettbewerb anzustoßen.

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