Wirtschaft in Nordfriesland

NF will „Fairtrade-Kreis“ werden – und ruft Handel, Gastro und Schulen zur Teilnahme auf

NF will „Fairtrade-Kreis“ werden – und ruft Handel, Gastro und Schulen zur Teilnahme auf

NF will „Fairtrade-Kreis“ werden – und ruft Handel, Gastro und Schulen zur Teilnahme auf

SHZ
Nordfriesland
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„Fair = Mehr“: Nachhaltiger Einkauf ist in Husum schon Trend. Foto: Stefan Petersen Foto: 90037

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Husum, Niebüll und Hallig Hooge sind bereits als „Fairtrade“-Gemeinden zertifiziert. Jetzt soll der gesamte Kreis Nordfriesland nachziehen – und bittet um Unterstützung der Kampagne.

Zu einem zukunftsfähigen, nachhaltigen Leben und Wirtschaften gehört die Förderung des fairen Handels in der Region. Der Kreis Nordfriesland hat es sich daher zum Ziel gesetzt, „Fairtrade-Kreis“ zu werden, und sich im Rahmen der Kampagne „Fairtrade Towns“ des Vereins „TransFair“ um den Titel beworben.


„Veränderung beginnt vor der eigenen Haustür. Deshalb wollen wir ein sichtbares Zeichen für gerechte Handelsbeziehungen setzen und den fairen Handel als Beitrag zu einer globalen Nachhaltigkeit im Kreisgebiet verbreiten. So können wir helfen, die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Produzenten und ihrer Beschäftigten im globalen Süden zu verbessern“, so Landrat Florian Lorenzen.

Die Städte Niebüll (seit 2017) und Husum (seit 2020) sowie die Gemeinde Hallig Hooge (seit 2017) sind bereits aktive „Fairtrade-Towns“. Noch im Bewerbungsverfahren befindet sich seit diesem Sommer St. Peter-Ording.

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Der Startschuss für das Vorhaben fiel im Dezember 2020 mit dem offiziellen Beschluss des Kreistages, in den Bewerbungsprozess einzusteigen. Die politischen Akteure waren sich mehrheitlich einig, dass eine konkrete Umsetzung von fairem Handel auch kreisweit geschehen sollte. Bis zur Auszeichnung als „Fairtrade-Kreis“ müssen fünf Kriterien im Zertifizierungsverfahren erfüllt werden.

Fünf Schritte zum Ziel

Hinter das erste konnte mit dem damaligen Kreistagsbeschluss direkt ein Häkchen gesetzt werden. Das Gremium erklärte darin offiziell, alle Voraussetzungen erfüllen zu wollen und als erste Sofortmaßnahme im Rahmen der Kreistags- und Ausschusssitzungen fair gehandelten Kaffee und Tee ausschenken zu lassen. Und auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreisverwaltung können in Besprechungen inzwischen fair gehandelten Kaffee anbieten.

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Als zweites Kriterium soll nun eine kreisweite Steuerungsgruppe entstehen – die Herzkammer und der Tempogeber der Kampagne. Sie soll die Verbreitung der Idee des fairen Handels in Nordfriesland aktiv gestalten, Informationen austauschen und relevante Themen sowie die Vernetzung kreisweit ausbauen. Dazu braucht es die Beteiligung von Erfahrungsträgern und Aktiven aus den Bereichen Politik, Handel, Gastronomie und der Zivilgesellschaft.


„Die Zusammenarbeit mit nordfriesischen Vorreitern für fairen Handel ist für unser Vorhaben eine wichtige Voraussetzung“, betont Landrat Lorenzen. „Zum einen ist ihr Erfahrungsschatz auf dem Weg zur Zertifizierung wertvoll. Zum anderen brauchen wir ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis zur kreisweiten Förderung des fairen Handels, denn gemeinsam kann man mehr bewegen.“

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Lokale Akteure, die sich in ihren Einzelhandelsgeschäften oder ihrer Gastronomie (drittes Kriterium) sowie in ihren Bildungseinrichtungen (viertes Kriterium) für fairen Handel einsetzen, sind für den gemeinsamen Erfolg in Nordfriesland unverzichtbar. Nicht zuletzt soll ihr Engagement durch Öffentlichkeitsarbeit (fünftes Kriterium) begleitet werden – initiiert durch die Steuerungsgruppe.

Aufruf zum Mitmachen

Die Kreisverwaltung ruft nordfriesische Bildungseinrichtungen und Unternehmen des Einzelhandels sowie Gastronomiebetriebe, die fair gehandelte Produkte im Sortiment haben, zur Unterstützung der kreisweiten Kampagne auf. Wer sich hieran beteiligen möchte, wird gebeten, Kontakt zu dem zuständigen Fachdienst Umwelt und Klimaschutz aufzunehmen. Ansprechpartnerin ist Ulrike-Beate Blum, per E-Mail an ulrike-beate.blum@nordfriesland.de oder unter Telefon 04841/67775.

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