Schleswig

Ohne freiwillige Helfer und Fahrer läuft nichts bei der Tafel

Ohne freiwillige Helfer und Fahrer läuft nichts bei der Tafel

Ohne Helfer und Fahrer läuft nichts bei der Tafel

Stephan Schaar/shz.de
Schleswig
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Heino Jessen (links) und Horst Brakensiek sind zwei der 23 Fahrer, die für die Schleswiger Tafel an sechs Tagen in der Woche im Einsatz sind. Foto: Stephan Schaar

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Die Schleswiger Tafel ist dankbar für jede Spende, und der Bedarf steigt immer weiter. Aber auch die vielen Helfer und Fahrer, die fast täglich ehrenamtlich für die Tafel im Einsatz sind, verdienen Respekt und Anerkennung, sagt Leiterin Cathérine Matzen.

Für viele Menschen ist die Lebensmittelausgabe der Schleswiger Tafel die Rettung in der Not. „Inzwischen haben wir mehr als 400 Familien, die wir regelmäßig versorgen und der Bedarf steigt immer weiter“, erzählt Cathérine Matzen, Leiterin der Schleswiger Tafel.

Dankbar für Spenden, die immer mehr benötigt werden

Jede Woche würden rund 4,5 Tonnen Lebensmittel benötigt. „Das schaffen wir nicht immer, und wir können nur weiter um Spenden bitten und auch an die Einzelhändler und Supermärkte appellieren, dass sie uns nicht vergessen. Es werden leider immer noch viel zu viele Lebensmittel weggeworfen, die wir so gut gebrauchen können“, sagt einer der Helfer aus dem Lager der Tafel am Schwarzen Weg in Schleswig, der lieber anonym bleiben möchte.

Cathérine Matzen und ihr Team von mehr als 90 ehrenamtlichen Mitarbeitern sind dankbar für jede Spende, seien es Lebensmittel, Einkaufsgutscheine oder Geldspenden. „Zu Weihnachten bedanken wir uns auch immer gern schriftlich bei unseren Spendern. Aber nicht von allen haben wir die Adresse, deshalb möchte ich hier noch einmal für jede einzelne Spende herzlich danken!“

Anerkennung für den großen Einsatz der Helfer und Fahrer

Außerdem möchte sie sich auch bei allen Helfern bedanken, die bei der Essensausgabe und im Lager für einen reibungslosen Ablauf sorgen. „Besondere Anerkennung verdienen auch unsere Fahrer, die an sechs Tagen in der Woche stundenlang in Schleswig und Umgebung die Einzelhändler und Supermärkte abklappern und kistenweise Lebensmittel herbeischaffen“, so Matzen. Die Fahrer sind auch die erste von vielen Qualitätskontrollen, denn sie prüfen und sortieren die Lebensmittel schon vor dem Einladen.

„Insgesamt hat die Tafel derzeit 23 Fahrer im Einsatz, aber weitere freiwillige Helfer und Fahrer sind natürlich immer willkommen“, sagt der Mitarbeiter aus dem Lager. „Voraussetzung ist dabei, neben Zeit und einer hohen Einsatzbereitschaft, auch eine gewisse körperliche Fitness, denn der Job ist durchaus anstrengend.“

Lange Touren und viele Kisten zu schleppen

Das können auch Horst Brakensiek (69) und Heino Jessen (58) bestätigen, die an diesem Freitag vor Weihnachten auf Tour gehen. „Da sind schon einige Kisten zu schleppen, und so eine Tour dauert freitags etwa drei bis vier Stunden, an den anderen Tagen sogar bis zu acht Stunden“, erzählt Brakensiek.

Der Rentner ist bereits seit drei Jahren als Fahrer dabei, sein Kollege erst seit Anfang 2022. Jessen ist in Altersteilzeit und engagiert sich auch für das Projekt „Plan haben“, bei dem er einen Jugendlichen betreut.

Die beiden sind freitags ab acht Uhr im Einsatz, donnerstags starten die Fahrer schon um 6.30 Uhr zur sogenannten Bäckertour. „Es ist toll, dass wirklich alle Bäckereien in Schleswig und Umgebung mitmachen und die Tafel mit Brot und Backwaren versorgen“, sagt Jessen.

Einzelhändler engagieren sich sehr für die Tafel

„Auch die inhabergeführten Märkte, wie etwa Edeka Hetzel in Fahrdorf, Fick in Busdorf oder Jessen in Schleswig engagieren sich sehr für die Tafel und spenden, was sie nur können“, so Brakensiek. Auch viele Einzelhändler, wie der Naturmarkt oder das Reformhaus in Schleswig, legen täglich angebrochene oder abgelaufene Lebensmittel zurück und freuen sich über den Besuch der freundlichen Tafel-Mitarbeiter.

Nach gut zwei Stunden ist der erste Teil der Tour erledigt, und Brakensiek steuert den Kühlwagen zum Ausladen wieder zum Lager der Tafel. Anschließend geht es weiter in den Norden der Stadt. Wie an jedem Werktag und bei jedem Wetter. Damit die Regale der Tafel für Menschen in Not immer gut gefüllt sind.

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