Krieg in der Ukraine

Ostermarsch 2023: Breites Bündnis demonstriert in Flensburg für Frieden

Ostermarsch 2023: Breites Bündnis demonstriert in Flensburg für Frieden

Breites Bündnis demonstriert in Flensburg für Frieden

Heiko Thomsen/shz.de
Flensburg/Flensborg
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Insgesamt beteiligten sich etwa 60 Menschen an der Friedenskundgebung in Flensburg. Foto: Heiko Thomsen/SHZ

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Im vergangenen Jahr wurde der Ostermarsch in Flensburg aufgrund von Protesten abgesagt. In diesem Jahr fand allerdings wieder eine Veranstaltung statt – und diese stand im Zeichen des Angriffskrieges auf die Ukraine.

Am diesjährigen Flensburger Ostermarsch versammelte sich ein breites Bündnis in Flensburg, um für Frieden und Solidarität zu demonstrieren. Anders als  im Vorjahr, als die Veranstaltung aufgrund von Protesten abgesagt wurde, fand diesmal eine Kundgebung statt – nicht am Nordertor, sondern im Herzen der Innenstadt vor dem Gewerkschaftshaus.

Etwa 60 Teilnehmer beim Flensburger Ostermarsch

Etwa 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer lauschten den Reden von  Pröpstin Rebecca Lenz, DGB-Geschäftsführerin Gabi Wegner, Susanne Schäfer-Quäck (SSW) und einem ukrainischen Vater. Gabi Wegner erklärte vor den Ansprachen: „Wir wollten eigentlich einen Ostermarsch machen, aber haben es auf eine Osterkundgebung geändert.“ Die Änderung begründete sie damit, dass es zu wenig Personen seien.

Solidarität mit der Ukraine

In ihrer Rede betonte Wegner die Solidarität mit der Ukraine: „Vor etwas mehr als einem Jahr, zirka drei Tage nach Kriegsbeginn, haben wir uns an der Hafenspitze getroffen und zeigten Solidarität den  Ukrainern gegenüber.“ Und auch ein Jahr danach sagte sie: „Wir verurteilen alle Regierungen, die Krieg, Unterdrückung, Gewalt und Folter als Mittel der Politik und Instrumente zur Sicherung ihrer Macht einsetzen.“

Auch Pröpstin Rebecca Lenz sprach zu den Anwesenden und sagte: „Ich brauche Ostern, weil ich sonst die Hoffnung verloren hätte.“ Sie fügte hinzu: „Ich bin keine Militärexpertin, und mit diplomatischen  Schachzügen kenne ich mich nicht aus. Aber ich weiß, dass durch Waffengewalt noch nie wirklicher Frieden entstanden ist.“

Banner mit einem Bibelzitat

Die Teilnehmer trugen Plakate mit Aufschriften wie „Jeder Krieg ein Verbrechen – Kein Krieg ist zu rechtfertigen!“ und Lenz hielt ein Banner mit einem Bibelzitat aus Markus 9,50 „Haltet Frieden  untereinander“ in den Händen.

Susanne Schäfer-Quäck äußerte sich zur aktuellen Situation: „Wir haben lange in der trügerischen Illusion gelebt, dass all dies in Europa überwunden war. Dass die Menschen gelernt haben aus zwei Weltkriegen. Aber jetzt müssen wir uns zu einem Putin verhalten, der all das über Bord wirft, was die Menschen sich seit dem Zweiten Weltkrieg erkämpft haben.“

35-Jähriger aus der Ukraine dankte für Unterstützung

Der ukrainische 35-jährige Familienvater Serhii Vlasenko, der vor zehn Monaten mit seiner Frau und seine beiden Kinder (fünf und zehn Jahre) nach Flensburg geflüchtet ist, sprach ebenfalls und dankte für die Unterstützung und Hilfe: „Wir hoffen sehr, dass wir mit eurer Hilfe und mit Gottes Hilfe, möglichst bald nach Hause zurückkehren können und dann werden wir ein anderes Bild von Deutschland haben. Ein Bild von Deutschland als Freunde, die uns geholfen haben und die uns unterstützt haben – und das ist sehr viel wert!“

Parallel zur Kundgebung vor dem Gewerkschaftshaus fand ein weiterer Ostermarsch in Flensburg statt, bei dem rund 70 bis 80 Personen vom Nordertor aus in Richtung Rote Straße marschierten. Diese Teilnehmer demonstrierten ebenfalls für Frieden und setzten ein Zeichen gegen Krieg und Gewalt.

Parallelveranstaltung am Flensburger Nordertor

In beiden Veranstaltungen wurde die Bedeutung von Solidarität, Zusammenhalt und Dialog für die Lösung internationaler Konflikte betont. Während der Veranstaltungen wurde auch an die vielen Menschen erinnert, die infolge von Kriegen und Konflikten ihr Leben verloren haben, und an jene, die gezwungen sind, ihre Heimat zu verlassen.

Die Teilnehmer beider Ostermärsche zeigten sich entschlossen, für eine friedliche Zukunft einzutreten und diejenigen zu unterstützen, die durch Krieg und Gewalt betroffen sind.

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