Nordfriesland

Padel Tennis und Plattdeutschkurse: VHS präsentiert ihr neues Programm

Padel Tennis und Plattdeutschkurse: VHS präsentiert ihr neues Programm

VHS Husum präsentiert ihr neues Programm

Hannah Biedermann/shz.de
Husum
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Ascan Diefenbach, Dörte Carlet, Salman Hajo, Cordula Iden und Anke Wigger (v.l.n.r.) präsentieren das neue VHS-Programm. Foto: VHS Husum/shz.de

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Fast 700 Kurse umfasst das neue Programm der Volkshochschule Husum für die nächsten Monate. Welche Highlights zu erwarten sind und wie die VHS unter anderem mit der Inflation umgeht, hat shz.de nachgefragt.

Anke Wigger, Direktorin der VHS Husum, stellt mit Freude das neue Programm für die kommenden Monate ihres Bildungszentrums vor. Auffällig neben dem bekannten großen Kursangebot ist auch die Art, wie das Programm künftig verteilt wird. Nachdem die klassische Hausverteilung im vergangenen Jahr eingestellt wurde, erhält man es dieses Jahr hauptsächlich über drei Wege: am kommenden Donnerstag, 7. September, auf dem Wochenmarkt, an verschiedenen Verteilstellen in der Stadt und online. Besonderheit bei der digitalen Version ist eine neue Funktion, bei der ab sofort direkt beim Durchblättern die Kurse gebucht werden können.

Neue Kursangebote

Aber auch die Kurse inkludieren einige Neuheiten: Neben über 400 Kursen im Bereich Gesundheit, Kochen und Ernährung sowie klassischen Programmpunkten wie Yoga und Tanz gibt es auch Angebote in (Fremd-)Sprachen, Gestalten, beruflicher Weiterbildung, EDV und gesellschaftlichen Themen und Politik im Programmheft. Ein besonderer Punkt, den Wigger besonders hervorhebt, ist speziell das Überthema Politik. Ein Highlight hierbei: die neu eingeführte politische Matinee.

Politische Matinee als besonderes Highlight

„Das liegt uns sehr am Herzen“, verrät Wigger, „wir möchten damit auch unseren Anspruch und unserer Aufgabe als Volkshochschule nachkommen, etwas für die politische Bildung beizutragen“. Einmal im Monat am Sonntagvormittag können hier die Teilnehmenden nach einem Input eines Dozenten, einem Politologen, die verschiedensten gesellschaftlichen und politischen Themen diskutieren. „Eine bunte Mischung aus aktuellen Themen, auch je nachdem, was gerade in der Welt passiert“, fasst die Leiterin der VHS das Themenspektrum der Veranstaltung zusammen.

Erklärt werden bei der Veranstaltung auch „Begrifflichkeiten, die man im Alltag aufschnappt“. Vor allem der Austausch soll dabei im Vordergrund stehen. „Für die Teilnehmer soll es auch möglich sein, sich mit Menschen zu unterhalten, die vielleicht eine andere Sichtweise, eine andere Perspektive haben“, erklärt Wigger weiter, „eine Diskussionsrunde, in der es einen freien Raum für jeden zum Begegnen und zum Austausch geben soll“. „Die Veranstaltung entspricht auch einem Auftrag der Aufklärung, den wir haben. Wir möchten Informationen unabhängig und nicht parteibezogen weitergeben. Das ist einer unserer allgemeinen Grundgedanken als VHS“, führt Anke Wigger das Konzept aus.

Entwicklung der VHS wieder positiv

Auf die Entwicklung der VHS in der jüngsten Zeit angesprochen, reagiert Wigger zufrieden. „Wir erholen uns gut von den Corona-Zeiten und sind, was das Kursangebot angeht, fast wieder auf dem gleichen Niveau wie 2019 vor der Pandemie.“ Einen kleinen Wermutstropfen hat sie aber doch: „Die Zahlen der Teilnehmer ist im Vergleich immer noch nicht wieder auf dem gleichen Auslastungsstand.“ Woran das liegen könnte, versucht sie einzuschätzen: „Das Freizeitverhalten der Menschen hat sich in den letzten Jahren ein wenig verändert. Viele haben jetzt andere Gewohnheiten.“

Dies fällt auch beim Buchen der Kurse auf. Viele würden die kurzen Angebote präferieren. Deswegen versuche man jetzt mit Kompaktangeboten, die sowohl über einen Zeitraum gehen, als auch nur an einem Tag stattfinden, neue Lösungen auszuprobieren. „Wir versuchen, das ein bisschen zu mischen“, informiert Wigger.

Keine Preiserhöhungen über das gesamte Programm

Auch einer anderen Krise geht die VHS entgegen. „Wir wollen möglichst vielen Menschen ermöglichen zu uns zu kommen, deswegen haben wir unsere Preise über das gesamte Programm nicht angehoben“, verkündet die Leiterin der VHS Husum. Der VHS würde es vor allem um die Teilhabe gehen, so Anke Wigger, „das Geld sollte für die Menschen keine Hürde sein“.

Teilhabe spielt auch an einer anderen Stelle eine überraschende Rolle: bei der Digitalisierung der Angebote. Denn auch wenn es viele digitale Kurse gibt, sieht Wigger den Hauptschwerpunkt auf den analogen. „Wir haben zwar zu Corona-Zeiten vieles digital angeboten, aber wir haben inzwischen festgestellt, dass wir uns mehr als Begegnungsort sehen“, klärt sie auf. „Wir arbeiten zwar in unseren Kursen viel mit digitalen Mitteln, wie zum Beispiel digitalen Plattformen, aber für uns geht es darum, dass die Menschen vor Ort zusammenkommen. Die Begegnung untereinander steht im Vordergrund.“

Damit sollen auch Menschen mit negativen Bildungserfahrungen erreicht werden. „Die meisten kommen freiwillig zu uns und gerade bei diesen macht es für viele einen Unterschied, ob sie mit einem Lächeln begrüßt werden oder online anonym bleiben“, schließt die Leiterin der VHS ab. Bleibt abzuwarten, ob sich die Teilnehmerzahlen auch weiter erholen. Das neue Programm ist ab sofort digital und an den bekannten Auslegestellen zu finden.

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