Adsche verlässt Büttenwarder

Peter Heinrich Brix erklärt seinen Rückzug aus der NDR-Kult-Serie

Peter Heinrich Brix erklärt seinen Rückzug aus der NDR-Kult-Serie

Brix erklärt seinen Rückzug aus der NDR-Kult-Serie

SHZ
Flensburg
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Der letzte Dreh: Peter Heinrich Brix im Juni dieses Jahres als Adsche Tönnsen in Stormarn. Foto: NDR/Maximilian Lips

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24 Jahre lang und in über 100 Folgen hat Peter Heinrich Brix die Rolle des Adsche Tönnsen in „Neues aus Büttenwarder“ gespielt. Nun erklärt er seinen Rückzug. Im Exklusiv-Interview verrät er seine Gründe.

Peter Heinrich Brix macht Schluss mit der NDR-Serie „Neues aus Büttenwarder“. Das erzählt der 66-Jährige Schauspieler während eines Gesprächs auf der Veranda seines Bauernhofs in Angeln. Seit 24 Jahren existiert die Serie, in deren Zentrum Brix als Adsche Tönnsen und der 2019 verstorbene Jan Fedder als Kurt Brakelmann standen, fast 100 Folgen der beliebten Serie, die in Grönwohld und Granderheide (Kreis Stormarn) gedreht wird, sind in dieser Zeit entstanden.

Wenn Brix über die Beweggründe für seine Entscheidung spricht, wählt er die Worte sehr bedacht: „Diese Serie ist ja auch ein Teil meines Lebens geworden“, sagt er. Dann holt er einen Zettel heraus, auf dem ganz oben ein unterstrichener Satz steht: „Die Geschichte von Büttenwarder ist zu Ende!“ Dieser Zettel ist auf den 11. Juli 2021 datiert, auf ihm hat Peter Heinrich Brix verschiedene Argumente zusammengetragen, die für seinen Ausstieg sprechen. Ganz unten rechts steht dann „Ende“ – dieses letzte Wort auf dem Zettel dokumentiert seine Entscheidung, die er im Interview mit unserer Zeitung erstmals öffentlich macht.

Zum Thema: Vier Folgen von „Neues aus Büttenwarder“ sind fertig gedreht

Herr Brix, nach 24 Jahren als Adsche Tönnsen in "Neues aus Büttenwarder" haben Sie beschlossen, aus der Serie auszusteigen. Was ist der Grund für diese Entscheidung?

Das war ein längerer Prozess. Hinter so einer Entscheidung steht immer eine Entwicklung und ein Vielzahl von Gründen. Und nicht zuletzt ist es auch ein Gefühl, das am Ende zu so einem Ergebnis führt.

Sie haben noch vor ein paar Wochen vier neue Folgen gedreht. Haben Sie da schon eine Distanz zu dem Format bei sich bemerkt oder ist die Entscheidung später gefallen?

Nein, ich habe auch keine Distanz zu dem Format, ganz im Gegenteil. Mir sind das Format und die Rolle des Adsche sogar sehr nahe, und auch das fließt in die Entscheidung mit ein.

Das müssen Sie näher erklären.

Die Figuren Kurt Brakelmann und Adsche Tönnsen waren ursprünglich das Zentrum der Geschichten, und dieses Zentrum existiert schon lange nicht mehr. Wir mussten den Handlungsraum erweitern und ich glaube, dass uns das auf Dauer nicht gelingen kann. Und dann muss ich im Sinne meiner Rolle entscheiden, ob das gut für die Figur Adsche ist.

Also kann sich Adsche ohne sein Gegenüber Brakelmann nicht mehr angemessen entwickeln?

Jans Tod war in vielerlei Hinsicht ein großer Verlust. Brakelmann und Adsche waren schon ein bisschen so wie Bier und Köm, um im Bild zu bleiben. Man kann beides auch einzeln trinken, je nach Geschmack. Den meisten schmeckt es aber zusammen am besten.

Hätte Axel Milberg, der als Gast dabei war, nicht in Fedders Rolle wachsen können?

Diesen Anspruch gab es nie. Es sind immer wieder neue Figuren in Büttenwarder aufgetaucht, wie in einem Dorf im richtigen Leben auch. Axels Figur Hajo Narkmeyer war unter diesen Figuren aber eine wichtige.

Also haben Sie doch während des letzten Büttenwarder-Drehs gemerkt, dass Ihr Abschied notwendig ist?

Ja. Ich habe mir nach einem Nachtdreh am frühen Morgen des 11. Juli ein paar Stichpunkte auf einem Zettel notiert. Alles mündete in dem Satz: „Wir sind aus der Zeit gefallen.“ Ich denke, es gibt eine Zeit für alles und irgendwann ist die Zeit um. Wenn man dann zu dieser Überzeugung kommt, sollte man auch entsprechend handeln.

Wird es noch eine Abschiedsfolge für Sie geben, in der angedeutet wird, was mit Adsche Tönnsen passiert?

Nein, Adsche wird es nach den jetzt abgedrehten vier Folgen ganz einfach nicht mehr geben.

Was werden Sie an Büttenwarder und Ihrem Seriencharakter Adsche am meisten vermissen?

Vieles. Er ist einmalig. Adsche war ein großes Glück für mich und ein Teil meines Lebens. Und sein Hut ist mir geblieben, der liegt bei mir zu Hause.

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