Man kann es nicht überlesen: Arbeitgeber allerorten suchen nach fachlich kompetentem Nachwuchs oder Verstärkung. Viele lassen sich inzwischen nicht mehr lumpen und bieten Gegenleistungen: Jobticket, Kinderbetreuung, Vier-Tage-Woche und vieles mehr.

Die nächste Herausforderung sind wertvolle Arbeitskräfte, die, wenn sie Glück haben, ihre Eltern alt werden sehen. Das geht unweigerlich einher mit Malässen und im schlimmsten Fall mit Kümmer-Bedarf der Jungen für die Alten. Praktiker berichten davon, dass ihre Mitarbeiter von der Reduktion der Arbeitskraft Gebrauch machen müssen, weil sie anderenfalls nicht mehr genug Zeit für ihre Lieben finden. Ob Eltern, Kind oder schwer kranker Bruder – jeden kann es treffen.

Noch steht das Gebäude in Flensburg nicht, in dem eines Tages Fachpersonal von Adelby 1 und des Dansk Sundhedstjeneste for Sydslesvig e.V. ihre betreuungsbedürftigen Angehörigen der Obhut der Tagespflege anvertrauen können, während sie arbeiten.

Aber die Beteiligten sind fest entschlossen und dem Eindruck nach vom Typ Pragmatiker, die das Vorhaben schnellstmöglich umsetzen. Zugleich scheint beiden Seiten bewusst, was man kann und was man besser dem anderen überlässt.

Beispiel Skandinavien bei Pflege, Fachkräften, Arbeitszeitmodellen

Sicher gibt es gerade in Flensburg und im Grenzland viele deutsch-dänische Kooperationen. Aber gerade bei drängenden Themen wie Pflege, Fachkräftemangel, Arbeitszeitmodellen lohnt sich der Blick ins viel gelobte Skandinavien. Das liegt nicht nur nah, sondern ist in Flensburg mittendrin. Das Beste beider Welten, wie es so schön heißt, lässt sich hier auf kurzen Wegen erlernen, praktizieren und zusammenfügen.