Schleswig

„Pionierhafen“ auf der Freiheit: Endspurt für neues Schlei-Quartier

„Pionierhafen“ auf der Freiheit: Endspurt für neues Schlei-Quartier

Endspurt für „Pionierhafen“ auf der Schleswiger Freiheit

Sven Windmann/shz.de
Schleswig
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Blick von einem der neuen Wohnhäuser auf die Bauarbeiten am „Pionierhafen“ in Schleswig. Foto: Sven Windmann/shz.de

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Es hat sich viel getan in den vergangenen Monaten am „Pionierhafen“ auf der Freiheit. Das Schleswiger Investorenpaar Marie-Luise und Hanno Lüttmer gewährt Einblicke in das stadtbildprägende Bauprojekt, in dem Wohnen, Tourismus und Gewerbe v...

Eigentlich wollten die Lüttmers schon viel weiter sein. Aber wenn man so ein großes Bauprojekt wie ihren „Pionierhafen“ auf der Freiheit plant und realisiert, dann müsse man wohl damit rechnen, dass nicht alles glatt läuft. „Nur kann ja keiner ahnen, dass wir erst eine Pandemie haben und danach dann in Europa ein Krieg ausbricht. Die jeweiligen Folgen haben natürlich auch uns getroffen“, sagt Marie-Luise Lüttmer und spricht von Abstandsregeln, Lieferschwierigkeiten und gestiegenen Kosten. Der Frost der vergangenen Wochen sei dagegen ein eher kleines Problem.

Dann soll das gesamte Projekt fertig sein

Jetzt aber sehen sie und ihr Mann Hanno Land in Sicht. Das für Schleswiger Verhältnisse immense Bauvorhaben direkt am Schleiufer nimmt immer mehr Form an. „Ende des Jahres“, sagt der Investor, „soll alles fertig sein. Dann ist es auch wirklich gut gewesen.“

Tatsächlich hat sich in den vergangenen Monaten viel auf dem rund drei Hektar großen Gelände getan. Besonders markant: die drei mehrgeschossigen verklinkerten Gebäude samt Tiefgaragen im westlichen Bereich des Areals, in denen sich insgesamt 60 Wohnungen verteilen. Zwei Drittel davon sind Eigentumswohnungen, der Rest sind Mietwohnungen. Und: Sie alle sind längst verkauft und vermietet.

Schleiblick und Sauna

Bis auf eine Ausnahme gilt das auch für die elf Wasserhäuser, die an Dalben befestigt vor dem Gelände schwimmen und auf je 100 Quadratmetern Wohnfläche unter anderem Saunen und große Fensterflächen und Terassen Richtung Schlei bieten. „Wir haben Käufer aus ganz Deutschland. Von Hamburg über Köln bis München ist alles vertreten. Auch Sylter, die dem Trubel der Insel entgehen wollen, sind dabei“, sagt Hanno Lüttmer. Aber auch einige Schleswiger würden sich unter den Käufern befinden.

Wenn alles glatt läuft, können die ersten Bewohner bereits im Sommer, spätestens im Herbst einziehen. Noch etwas früher sollen Touristen den „Pionierhafen“, wie das Gelände noch aus alten Kasernenzeiten heißt, erobern. Denn die drei Giebelhäuser, in denen sich insgesamt 27 Ferienwohnungen mit maritimem Flair (alle mit Schleiblick) befinden, sind bereits so gut wie fertig. In den meisten Wohnungen fehlt nur noch die Inneneinrichtung. „Wahrscheinlich beginnen wir mit der Vermarktung zum 1. Mai“, sagt Marie-Luise Lüttmer. Dabei könnten sich die Gäste nicht nur auf einzelne Saunen freuen, für jede Wohnung werde es auch mehrere Parkplätze mit Steckern für E-Autos geben.

Parallel dazu sind an mehreren Stellen auf dem Gelände auch schon hölzerne Versorgungshäuschen entstanden, in denen unter anderem Mülltonnen und Fahrräder untergebracht werden sollen. Allein das Gewerbegebäude, das sich mitten auf dem Areal befindet, zeigt sich noch im Rohbau. Hier sollen sich unter anderem, so wünschen es sich die Lüttmers, „gerne ein Bäcker und ein Bistro oder Restaurant ansiedeln“. Den Standort halten sie für ideal, „weil ja insgesamt auf der Freiheit sehr viel passiert und all die Bewohner und Urlauber essen gehen oder sich morgens Brötchen holen möchten“, so Marie-Luise Lüttmer. Außerdem wird künftig neben einem Radweg auch der für die gesamte Freiheit geplante Wanderweg mitten über das Gelände führen.

Und was kommt nach der Fertigstellung?

Es fühle sich natürlich gut an, wenn man jetzt – mehr als eineinhalb Jahre nach dem Spatenstich – das Ergebnis all der Planungen sieht und sich nun im Endspurt befinde. „Aber bis dahin war es ein steiniger Weg“, sagt Hanno Lüttmer, der wie seine Frau täglich teilweise mehrfach auf der Baustelle ist und dabei stets etwas zu besprechen hat. „Man steckt da sehr tief drin, abschalten ist schwierig. Aber es macht natürlich auch Spaß“, fügt seine Frau an.

Und was kommt, wenn das Projekt Ende des Jahres seinen Abschluss gefunden hat? „Gute Frage“, sagt Marie-Luise Lüttmer. So weit sei sie gedanklich noch gar nicht. „Aber ein Urlaub wird dann sicherlich fällig.“

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