Corona-Ausbruch im Klähblatt

Pub-Besucher müssen in Quarantäne: Wer sich nicht meldet, dem droht ein Ordnungsgeld

Pub-Besucher müssen in Quarantäne

Pub-Besucher müssen in Quarantäne

SHZ
Flensburg
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Regelmäßig bilden sich vor dem „Klähblatt“ lange Schlangen. Die nötigen Abstände werden dann selten eingehalten. Foto: Annika Kühl

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Wie die Stadt Flensburg bestätigt, haben sich zwei „Klähblatt“-Besucher vom 21. Juli mit der Delta-Variante infiziert. Weitere Gäste müssen sich beim Gesundheitsamt melden.

Am Freitag will das „Klähblatt“ an der Schiffbrücke wieder planmäßig öffnen. Nachdem zwei Pub-Gäste in Folge ihres Besuches am 21. Juli positiv auf das Coronavirus getestet wurden, hatten die Verantwortlichen den Laden am Mittwoch und Donnerstag geschlossen.

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Das Personal des „Klähblatts“ befindet sich in Quarantäne, sofern es an dem besagten Abend gearbeitet hat. Auch alle Gäste vom 21. Juli sind weiterhin aufgerufen, sich mit dem Gesundheitsamt der Stadt Flensburg in Verbindung zu setzen (corona@flensburg.de oder 0461/85-4480). Am Donnerstagnachmittag hatten dies 26 Personen getan, von ihnen kommen 20 aus der Stadt Flensburg, der Rest aus dem Kreisgebiet.

Quarantäne kann verkürzt werden

„Eine individuelle Kontaktnachverfolgung ist aufgrund fehlender Daten nicht möglich, Informationen zum Impfstatus und Genesenenstatus liegen daher nicht vor. Nach Kontaktaufnahme mit dem Gesundheitsamt durch Besucher des Klähblatts kann eine Quarantäne bei Vorlage entsprechender Nachweise verkürzt oder aufgehoben werden“, teilt die Stadt Flensburg mit.

Weiterlesen: „Klähblatt“-Besucherin mit Delta-Variante infiziert

Geimpfte und Genesene könnten also um eine Quarantäne bis zum 4. August herumkommen. Da sich die „Klähblatt“-Besucher vom 21. Juli in den vergangenen Tagen mit weiteren Personen getroffen haben dürften, hatte es zunächst Unsicherheit darüber gegeben, ob auch diesen die Quarantäne droht.

Stadtsprecher Christian Reimer stellt jedoch klar: „Es erfolgen keine Quarantäneanordnungen für Kontaktpersonen von Kontaktpersonen. Haushaltsmitglieder von Quarantänepflichtigen sind aber angehalten, Kontakte zu vermeiden, soweit das irgendwie geht.“

Schwierige Kontaktnachverfolgung

Da sich die Daten der Luca-App nicht auswerten lassen, gestaltet sich die Kontaktnachverfolgung für die Stadt Flensburg äußerst schwierig. Für Pub-Besucher, die sich trotz des Aufrufes nicht beim Gesundheitsamt melden, könnte es teuer werden. „Nicht-infizierten Gästen, die sich nicht melden, droht gegebenenfalls ein Ordnungswidrigkeitenverfahren, wenn sie identifiziert werden. Infizierte, die sich nicht melden, gefährden ihre Kontaktpersonen wie Familie, Freunde und Arbeitskollegen“, so Reimer.

Wie viele Gäste sich am vergangenen Mittwoch tatsächlich im „Klähblatt“ aufgehalten haben, ist unklar. „Nach dem aktuellen Hygienekonzept dürfen sich dort 60 Personen aufhalten“, erklärt Reimer. Der Irish Pub gehört zu den beliebtesten Lokalitäten in Flensburg. Regelmäßig bildeten sich vor dem Eingang lange Schlangen. Die Abstands- und Hygieneregeln werden hier – anders als im Pub selbst – selten eingehalten.

Das „Klähblatt“ hatte den Quarantäneaufruf der Stadt Flensburg erst am Donnerstagnachmittag in den sozialen Netzwerken geteilt. „Nach Aufforderung vom Gesundheitsamt“, wie es heißt.


Beide Infizierte sollen an dem Abend nicht unmittelbaren Kontakt zueinander gehabt haben, was die Stadt Flensburg dazu veranlasste, die Quarantäneanordnung nicht nur auf Gäste mit Symptomen, sondern auf alle Besucher auszuweiten. Bei den Infektionsfällen soll es sich um die hochansteckende Delta-Variante des Coronavirus handeln, die zuerst in Indien nachgewiesen wurde und mittlerweile auch in Flensburg vorherrschend ist.

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