Pläne für das Sylt-Stadion

„In die Puschen kommen“: Sylter setzen ein Zeichen für den Multipark

Sylter setzen ein Zeichen für den Multipark

Sylter setzen ein Zeichen für den Multipark

SHZ
Westerland
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Gegen 15 Uhr wurde die Zahl der Menschen an der alten Holzrampe immer größer. Am Ende waren es schätzungsweise 300. Foto: Sippel/shz.de

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Das Bauvorhaben ist ins Stocken geraten – wegen Anwohnerbeschwerden. Jetzt macht der Verein Skateboarding Sylt Druck auf die Behörden.

Die alte Halfpipe am Südwäldchen war am Samstagnachmittag, 30. Oktober, nicht nur von Skatern besetzt: (Roll-)Sportfreunde und Multipark-Befürworter aller Altersklassen umzingelten die Rampe gegen 15 Uhr, um ein Zeichen zu setzen, dass der Bau des Multiparks nun endlich starten solle.


Erschienen war unter anderem auch der Vorsitzende des TSV Westerland, Hans Wilhelm Hansen, sowie die Gründerin der Initiative „Merret reicht’s“, Birte Wieda. Und unzählige Skaterinnen und Skater im geschätzten Alter zwischen Fünf und 55 Jahren mit ihren Boards.

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„Beim Multipark dreht es sich nicht nur um einen Skatepark, wie viele glauben“, erklärte Gernot Westendorf, Vorsitzender des Vereins Skateboarding Sylt, der auf der alten, hölzernen Skaterampe aus den 1990er-Jahren stehend seine flammende Rede für den Sportpark hielt. „Wir wollen für alle Sylter etwas erreichen.“ 50 Jahre lang sei das Sylt Stadion ein Sportplatz für Sylter aller Generationen gewesen. „Und das soll dieser Ort im Rahmen des Multiparks auch für die kommenden 50 Jahre sein. Husum muss jetzt mal in die Puschen kommen und die nötigen Genehmigungen liefern.“


Kurz vor Baubeginn kam Widerstand gegen den Multipark auf: Eine rund 40-köpfige Initiative von Anliegern rund um Jan Hayunga, Erich Spintig und Andreas Dobrzinski befürchtet, durch Lärm und den Blick auf eine zu hohe Betonmauer gestört zu werden.

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Auch die Sylter Unternehmer forderten mehrfach, den Multipark lieber am Standort des Sportzentrums Sylt-Ost zu errichten. An diesem Nachmittag gab sich inmitten der Menge kein Multipark-Gegner zu erkennen, um seine Meinung zu äußern. Westendorf forderte sie dennoch auf: „Kommt auf uns zu, redet mit uns und lasst uns die Hand reichen. Damit wir auf Sylt endlich wieder zusammenstehen können.“


Eigentlich sollte es ein unverbindliches Treffen aller Skater werden. „Wir mögen das Wort Demonstration nicht so gern – es klingt, als wären wir gegen etwas, dabei sind wir ja diejenigen, die für den Multipark kämpfen“, erklärt Westendorfs Stellvertreter Thomas Urmersbach. Weil aber in der Presse von einer Demonstration die Rede war, hatten die Initiatoren sich spontan doch noch an das Ordnungsamt gewandt, um eine öffentliche Veranstaltung anzumelden. „Ich glaube, das war eine gute Entscheidung“, meinte Urmersbach mit Blick auf die vielen Menschen. Seinem Vorsitzenden war die Freude anzumerken, als sich gegen 15 Uhr trotz leichten Regens immer mehr Menschen um die Rampe versammelten. Am Ende waren es geschätzt rund 300 Personen. „Und ich hatte schon Angst, dass wir wegen des Wetters allein bleiben.“

Crowdfunding für den Skatepark

Weit gefehlt, und so konnten die vielen Menschen nicht nur zeigen, wie sehr ihnen der Multipark am Standort des Sylt-Stadions am Herzen liegt, sondern auch für seinen Bau spenden: In Zusammenarbeit mit der Sylter Bank und der Energieversorgung Sylt hat der Verein Skateboarding Sylt eine Crowdfunding-Aktion ins Leben gerufen: Jeder dort gespendete Euro wird von den Unternehmen verdoppelt. Bis zum 31. Dezember müssen so 150.000 Euro zusammenkommen, um die Spendenphase erfolgreich zu beenden, andernfalls werden die Gelder an die Spender zurücküberwiesen. Bisher steht das Projekt bei knapp 115.000 Euro. Wer den Multipark unterstützen möchte, findet alle Informationen online unter www.sylter-bank.de/crowdfunding.

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