Schleswig-Holstein

Ranking: Das macht Sylt zur Top-Destination für Hundehalter

Ranking: Das macht Sylt zur Top-Destination für Hundehalter

Ranking: Das macht Sylt zur Top-Destination für Hundehalter

Nils Leifeld/shz.de
Schleswig-Holstein
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Beate und Ralf Gierlichs aus der Nähe von Köln im Sylt-Urlaub mit ihrer Shi-Tzu-Hündin Isi. Foto: Nils Leifeld

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Sylt ist eine der beliebtesten Urlaubsdestinationen bei Hundehaltern in ganz Deutschland. Das hat eine aktuelle Auswertung der Online-Plattform Travanto ergeben. Doch nicht alle sind begeistert.

Sylt steht als Urlaubsdestination bei Hundehaltern hoch im Kurs. Deutschlandweit gibt es nur einen Urlaubsort, der bei Hundebesitzern noch beliebter ist. Das hat eine Auswertung der Online-Buchungsplattform Travanto ergeben, die dazu das Google-Suchvolumen verschiedener Orte in Kombination mit dem Suchbegriff „mit Hund“ ausgewertet hat.

Nur Rügen ist bei Hundehaltern beliebter als Sylt

Das Ergebnis der Online-Auswertung sagt: Nur Rügen ist bei Hundehaltern beliebter als Sylt. Die Ostsee-Insel in Mecklenburg-Vorpommern hat pro Monat 1400 Suchanfragen für „Urlaub mit Hund“. Sylt hat 1300. Auf Platz 3 landet Norderney mit 900. Auf den weiteren Plätzen landen Fehmarn, Grömitz, Borkum, Usedom, Norddeich, Amrum und Cuxhaven.

Bei der Bewertung der Hundestrände grüßt Sylt laut der Travanto-Auswertung sogar von der Spitzenposition. Mehr als die 4,7 Sterne (von 5) des Hundestrands in Rantum hatte im Durchschnitt keine Urlaubsdestination. Am Sandstrand in Rantum können Hunde an mehreren Strandabschnitten frei herumlaufen, da dort im Gegensatz zu vielen anderen Bereichen auf Sylt keine Leinenpflicht besteht. Ebenfalls 4,7 Sterne bekommen haben die Hundestrände in St. Peter-Ording und Wangerooge.

Sylt bietet lange Strände und viel Auslauf für Hunde

Die kilometerlangen Sandstrände auf Sylt laden Urlauber, vor allem in der Sommerzeit, nicht nur zum Sonnenbaden ein. Auch Hundehalter erfreuen sich an der Weite, die ihre Vierbeiner zum Herumtollen und Auspowern einlädt. Doch die Tiere dürfen nicht überall von der Leine gelassen werden. Wer auf Nummer sicher gehen will, gönnt seinem Tier an einem der zahlreichen Hundestrände ohne Leinenzwang Freigang. Das ist an zahlreichen Abschnitten auf Sylt möglich. Eine Übersicht gibt es hier.

Ein Urlauber-Paar, das seit vielen Jahren und aktuell wieder mit ihrem Hund nach Sylt reist, sind Thomas und Carola Bäumer aus Münster. „Wir lieben Sylt und die Weite hier – mit und ohne Hund. Aber vor allem für Emma ist es hier toll, weil sie so viel Auslauf und Platz zum Toben hat“, sagt Thomas Bäumer. Von dem Travanto-Ranking haben sie noch nicht gehört, aber sie können sich gut denken, warum Sylt dabei so gut abgeschnitten hat. „Wir kommen regelmäßig mit Emma nach Sylt und haben uns immer pudelwohl gefühlt“, so Carola Bäumer.

Auch Ralf und Beate Gierlichs aus Frechen bei Köln lieben die Insel Sylt für ihre Hundefreundlichkeit. „Wir können unsere Isi überall mit hinnehmen, im Sommer stehen überall in der Innenstadt Hundenäpfe mit Wasser zum Trinken und es gibt sehr viele schöne Hundestrände auf der Insel.“

Allen positiven Nachrichten zum Trotz gibt es zum Thema Urlaub mit Hund auf Sylt aber auch immer wieder Kritik. Diese richtet sich insbesondere an die Hundebesitzer, die die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner nicht richtig oder gar nicht wegmachen. So sorgte zuletzt Urlauberin Sibylle Hees aus Hessen, die seit 20 Jahren zum Ausspannen nach Sylt kommt, für ein absolutes Aufreger-Thema.

Kritik an nachlässigen Hundebesitzern auf Sylt

Sie kritisierte, es sei unfassbar, wie Hundebesitzer auf Sylt – Urlauber und Insulaner – mit den Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner umgehen. An fast jeder Ecke der Insel seien Kotbeutelspender, meist sogar noch mit Abfallbehälter und trotzdem sehe man „überall Hundekot auf der Insel. Das ist nur noch ignorant“, so die Mitte-60-Jährige. Sibylle Hees und ihr Mann Roland verbringen ihren Urlaub seit rund 20 Jahren auf Sylt. Seit knapp acht Jahren ist ihre Labrador-Dame Nele mit an Bord.

Was das Ehepaar aus Hessen nun bei ihrem jüngsten Sylt-Urlaub im Frühsommer erlebte, habe das Fass zum Überlaufen gebracht. „Jetzt ist genug, jetzt gehe ich damit an die Öffentlichkeit“, sagt die Urlauberin gegenüber shz.de. Es sei doch an Frechheit nicht zu überbieten, wenn es überall derart viele Kotbeutelspender und Mülleimer gebe, diese aber aus „Faulheit oder Ignoranz“ nicht genutzt würden.

Mit ihrer drastischen Kritik scheint Urlauberin Hees einen Nerv auf Sylt getroffen zu haben. Die Resonanz im Internet auf ihre Ausführungen war enorm. Den shz-Beitrag vom Mai haben inzwischen mehr als 120 Nutzer kommentiert. Nutzerin Eva Moen schreibt. „Bin gerade vom Sylt-Urlaub zurückgekommen.
Es sind nicht nur die Urlauber, sondern auch die Einheimischen. Allgemein wäre es schön, wenn jeder seine Hinterlassenschaften mitnimmt.“

Petra Cox schreibt: „Wir haben uns fast in einen Hundehaufen gesetzt am Strand letztes Jahr. Wenn sich alle an Regeln halten, passiert so was nicht! Aber viele Hundehalter sind unbelehrbar!“ Inge Büchner fragt sich, warum das in anderen Ländern gehe. „Wir haben bei unserer letzten Reise in Spanien (Cadiz) und Portugal (Lissabon, Porto) nirgendwo Hundehaufen gesehen. Dafür in Frankreich umso mehr.“

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