Bundestagswahl 2021

Robert Habeck wirft der Regierung moralisches Scheitern vor

Robert Habeck wirft der Regierung moralisches Scheitern vor

Robert Habeck wirft der Regierung moralisches Scheitern vor

SHZ
Schleswig
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Robert Habeck auf dem Schleswiger Stadtfeld: Foto: Gero Trittmaack

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Wahlkampf auf dem Schleswiger Stadtfeld: Robert Habeck mit scharfen Angriffen auf die Bundesregierung.

Wo sonst Floh- und Wochenmärkte stattfinden, herrschte am Montag Wahlkampf. Knapp 400 Menschen waren am späten Nachmittag auf dem Schleswiger Stadtfeld zusammengekommen, um den Auftritt von Robert Habeck zu erleben. Der Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen und Direktkandidat im Wahlkreis 1 für die Bundestagswahl am 26. September sprach unter den wachsamen Augen von Polizei und Personenschützern aus einer Art Leuchtturm heraus über seine Verbundenheit mit der Region, vor allem aber über bundespolitische Themen, die für ihn und die Grünen im Mittelpunkt stehen.

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Er begann mit den Geschehnissen in Afghanistan und warf der Großen Koalition ein moralisches Scheitern vor. „Es heißt jetzt, dass man nicht wusste, was in Afghanistan nach einem Abzug der Truppen passieren würden – aber das stimmt nicht“, sagte Habeck. Schon zuvor seien in der Regierung Evakuierungspläne diskutiert worden, die aber sollten im Wahlkampf nicht an die Öffentlichkeit gelangen. „Ich sehe das als ein Scheitern der Politik“, so Habeck, „es ist an der Zeit, auch unbequeme Wahrheiten auszusprechen.“

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Im Mittelpunkt seiner Botschaften aber stand der Kampf gegen die Erderwärmung. „Wir haben viele Probleme, die dringend gelöst werden müssen“, so Robert Habeck, „aber die entscheidende Frage unserer Zeit ist der Kampf gegen die CO2-Emissionen.“ Was er von der Ankündigung der Regierung hält, die Emissionen bis zum Jaht 2040 und fast 90 Prozent zu senken, machte er an einem Beispiel deutlich: „Wenn der Ausstieg aus der Kohle bis 2038 geschafft werden soll, frage ich mich, warum mit den einfachsten und wirksamsten Instrument sol lange gewartet wird. Das ist logisch anspruchsvoll und der Weg in die nächste Verantwortungslosigkeit.“


Ganz ohne das Thema Corona lief auch die Veranstaltung nicht ab. Fast eine Stunde lang hatte eine Frau ein Schild mit der Aufschrift „Nein. Impfpflicht“ hochgehalten. Als Habeck darauf antwortete, holte sie eine Trillerpfeife heraus. „Sie müssen sich nicht impfen lassen“, sagte Habeck, „und Sie müssen auch nicht zur Veranstaltung einer Partei kommen, von der sie wissen, dass deren Antworten Ihnen nicht gefallen.“

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