Kappelner Wahrzeichen

Sanierung des Heringszauns Teil 2: Das ist der aktuelle Stand

Sanierung des Heringszauns Teil 2: Das ist der aktuelle Stand

Sanierung des Heringszauns: Das ist der aktuelle Stand

Rebecca Nordmann/shz.de
Kappeln
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Der Heringszaun ist ein Wahrzeichen der Stadt Kappeln. Eine Hälfte ist saniert – bleibt die Frage, wann es wie mit der anderen weitergeht. Foto: Werner Kinast/shz.de

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Seit fast zwei Jahren ist der erste Teil des Kappelner Heringszauns inzwischen fertig saniert. Daneben sieht der alte Teil ziemlich kläglich aus. Wann steht sein Austausch an?

Der Anblick des Heringszauns ist ein recht imposanter – gleichzeitig allerdings halbfertiger. Seit Mitte April 2021 steht der erste Trichter des Kappelner Wahrzeichens frisch saniert in der Schlei. Die neuen Pfähle aus Eukalyptusholz, das Geogitter unter und das Weidegeflecht oberhalb des Wassers haben auch schon ersten Wetterkapriolen standgehalten.

Zweite Hälfte des Kappelner Heringszauns verfällt

Die zweite Hälfte des Heringszauns jedoch verfällt zusehends. Vor allem im Vergleich, den die unmittelbare Nähe der beiden Trichter zueinander erlaubt, wird das deutlich. Auf der einen Seite eine üppige, stabile und dichte Konstruktion – auf der anderen Seite nur noch ein paar dünne hölzerne Stäbe, die mit großem Abstand zueinander gerade so aus der Schlei herausragen.

Dabei war das Ziel, den Heringszaun in einer großen Lösung komplett zu erneuern, zwar nicht das von Anfang an, aber das zuletzt mit Überzeugung ausgerufene und von den meisten Kappelnern gewünschte. Genauso klar: Es würde einige Zeit vergehen, bis man sich dem zweiten Teil des Zaunes widmen kann. Schließlich sind beim ersten Trichter Kosten im mittleren sechsstelligen Bereich entstanden. Wann also folgt der zweite Teil?

Gespräch mit der Aktivregion Schlei-Ostsee

Ulrich Bendlin, der im Kappelner Bauamt das Projekt betreut, sagt: „Wir wollen uns im März mit der Aktivregion Schlei-Ostsee zusammensetzen.“ Diese hatte damals gemeinsam mit dem Europäischen Meeres- und Fischereifonds und dem Landesprogramm Fischerei und Aquakultur einen Großteil der Baukosten des Heringszauns übernommen.

Und auch für den noch unsanierten Trichter, der sich zum Ufer der Altstadt erstreckt, gilt: „Wir wollen abklopfen, ob das ein Projekt für eine neue Förderperiode wäre“, sagt Bendlin. Sei das der Fall, könne man einen entsprechenden Antrag einreichen, wenn er aktuell auch nicht davon ausgeht, dass die Baukosten dieselbe Dimension erreichen wie beim ersten Trichter.

„Der Teil, der jetzt noch fehlt, ist kleiner“, sagt er. „Und ich glaube nicht, dass die Kosten im Wasserbau genauso explodiert sind wie in anderen Bereichen.“ Und weil man bei der Planung bereits auf Erfahrungswerte zurückgreifen könne, falle auch dieser Arbeitsanteil etwas abgespeckter aus. Bendlin: „Ich glaube daher schon, dass der zweite Teil günstiger wird als der erste.“

Eine knappe halbe Million Euro für den Heringszaun

Für den ersten Heringszaun-Trichter zum Ellenberger Ufer waren ursprünglich 521.000 Euro veranschlagt worden. Auf der Schlussrechnung stand am Ende ein Betrag von 457.886 Euro, von dem die Stadt einen Eigenanteil von 68.683 Euro zu tragen hatte.

Baubeginn nicht mehr im Jahr 2023

Ulrich Bendlin betont aber auch: „Selbst wenn wir in die aktuelle Förderperiode fallen sollten, wird der Baubeginn für den zweiten Teil definitiv nicht mehr in diesem Jahr sein.“ Ohnehin sei zuvor noch ein politischer Beschluss erforderlich, an den sich im positiven Fall das bekannte und einigermaßen langwierige Genehmigungsverfahren anschließen würde.

Materialien: Eukalyptusholz und Weide

Und weil erstens der Bau des ersten Trichters so gut funktioniert habe (Bendlin spricht von einer „ganz entspannten Baumaßnahme“) und zweitens beide Teile ja auch zueinander passen müssen, sollen identische Materialien zum Einsatz kommen – Eukalyptusholz aus Südafrika und Weide aus den Niederlanden waren es beim ersten Trichter.

„Eventuell wählen wir ein anderes Geogitter, um die Sache etwas zu optimieren“, sagt Ulrich Bendlin. Und mit dem Husumer Ingenieurbüro Mohn und dem Ostseedienst Jaich hatten zumindest beim ersten Durchgang örtliche Unternehmen am Projekt Heringszaun gearbeitet. „Das hat damals sehr gut geklappt“, sagt Bendlin.

Schnellerer Abriss des alten Teils des Heringszauns in Kappeln

Bevor allerdings irgendetwas Neues gebaut werden kann, muss das Alte erstmal weichen. Allerdings geht der Bauamtsmitarbeiter davon aus, „dass wir nicht mehr so viel rausholen werden wie beim ersten Mal“. Schließlich ist von diesem Alten ja nicht mehr so viel übrig.

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