Keine Raketen, kein Höhenfeuerwerk – das zweite Jahr in Folge droht der Nachthimmel zum Jahreswechsel dunkel zu bleiben. Böller dürfen aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie nach 2020 auch in diesem Jahr nicht verkauft werden, man will die Kliniken freihalten von der Versorgung möglicher Unfälle mit Feuerwerkskörpern. Aber: Kappeln wäre nicht Kappeln, wenn es sich nicht auch für Silvester 2021 etwas Besonderes einfallen ließe. Wie im vergangenen Jahr ist es erneut John Vorbringer mit seiner NCE Veranstaltungstechnik, der Punkt Mitternacht doch für ein Spektakel sorgen will. Ohne Krach, ohne Feinstaub, ohne Verletzungsgefahr.

Lichtershow an der Mühle „Amanda“ zu Silvester 2020

Bereits zum Jahreswechsel 2020/2021 durfte nicht geböllert werden, der Kreis hatte damals ein weitreichendes Böllerverbot innerhalb geschlossener Ortschaften erlassen. Damals hatte John Vorbringer mit Hilfe der Wirtschaft und Touristik Kappeln GmbH (WTK) die Mühle „Amanda“ ins rechte Licht gerückt – tatsächlich waren es ein paar Lichter mehr: 24 Lampen hatte NCE damals auf dem Ring der Mühle montiert, LED-Strahler und sogenannte „Moving Lights“. „Etwas Emotionales zum Jahresschluss“ hatte Vorbringer seine 45 Minuten dauernde Lichtershow damals genannt, die man – so wurde berichtet – bis nach Grödersby habe sehen können.

Spende für die Gorch-Fock-Schule

Und am Ende hatten auch die Kinder der Gorch-Fock-Schule gut davon: Denn John Vorbringer hatte parallel zu Spenden für den Freundeskreis der Grundschule aufgerufen, und es waren kleinere und größere Einzelbeträge sowohl von gewerblicher als auch von privater Seite eingegangen. Insgesamt konnte der Kappelner damals 700 Euro übergeben.

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Und dieses Mal? Nach dem erneuten Böllerverkaufsverbot sei recht schnell die Frage aufgekommen, ob eine Wiederholung der Lichtershow, in welcher Form auch immer, möglich sei. So berichtet es Sandra Hiller, Geschäftsführerin der WTK. Ihre Reaktion: „Unbedingt und gerne was am Hafen.“ Der Name des Spektakels, das den Übergang ins Jahr 2022 zelebrieren soll: „Die Schlei leuchtet“.

Stadt und Wirtschaftskreis finanzieren die Show

Ohne Geld klappt das derweil nicht. Und John Vorbringer, den die Pandemie um seine wichtigste Einnahmequelle, nämlich Veranstaltungen, gebracht hat, hatte bereits vor einem Jahr nur darum gebeten, seine Ausgaben decken zu können. In diesem Jahr springen ihm nun der Wirtschaftskreis Pro Kappeln und die Stadt Kappeln zur Seite, die sich die Kosten für die Lichtershow teilen. Sandra Hiller sagt dazu: „Wir freuen uns über die vielen positiven Rückmeldungen zu der geplanten Aktion und wünschen uns, dass so etwas fester Bestandteil des Kappelner Veranstaltungskalenders wird.“ Sie bedankt sich zudem bei Bürgermeister Heiko Traulsen für die Unterstützung.

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Der Plan für die Silvesternacht sieht nun vor, auf der Schleibrücke und am Brückenkopf entsprechende Technik zu installieren. Der Clou: Die Lichter sollen programmiert auf Musik über das Wasser der Schlei tanzen. Und John Vorbringer hat einen Tipp parat: „Am besten sieht man die Lichtshow, die mit Musik untermalt ist, vom Nordhafen aus.“

Absprachen mit Behörden

Und weil für so eine spezielle Schau natürlich die Erlaubnis von behördlicher Seite erforderlich ist, sind nach Angaben Sandra Hillers schon erste Gespräche mit dem Wasser- und Schifffahrtsamt sowie dem Landesbetrieb für Straßenbau und Verkehr geführt worden, die Genehmigungsplanung läuft. Auch das Kappelner Ordnungsamt unterstützt den Prozess. Und klar ist zudem: Auch in der Silvesternacht gilt das Abstandsgebot.