Verwendung von Antigentests
Schnelltests schlagen bei Omikron schlechter an – Was Sie beachten müssen
Schnelltests schlagen bei Omikron schlechter an – Was Sie beachten müssen
Schnelltests schlagen bei Omikron schlechter an
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Ein wichtiges Mittel bei der Pandemiebekämpfung sind die Corona-Schnelltests. Doch wie gut können Antigen-Tests die Omikron-Variante nachweisen? Was Sie beim Testen beachten müssen.
Die US-Arzneimittelbehörde (FDA) hat in einer Pressemitteilung erklärt, dass die Schnelltests bei der Omikron-Variante weniger gut anspringen, als bisher abgenommen. Wir erklären, wie Sie zu dem sichersten Testergebnis kommen.
Neue Daten zeigen, dass Omikron schwerer nachzuweisen ist
Antigen-Tests erkennen eine Corona-Infektion mit der Omikron-Variante laut US-Gesundheitsbehörden vermutlich nicht so gut wie frühere Varianten. "Erste Daten deuten darauf hin, dass Antigen-Tests die Omikron-Variante zwar erkennen, aber möglicherweise eine geringere Empfindlichkeit aufweisen", erklärte die US-Arzneimittelbehörde (FDA) am Dienstag. Die Empfindlichkeit ist ein Maß dafür, wie wahrscheinlich es ist, dass ein Test bei einer bestehenden Infektion ein positives Ergebnis anzeigt.
Die neuen Daten basieren auf ersten Forschungsergebnissen mit lebenden Viren von echten Patienten. Zuvor hatte die FDA die Tests mit abgetöteten Viren untersucht und dabei keine Unterschiede zwischen verschiedenen Corona-Varianten feststellen können. Die neuen Daten spiegeln laut FDA die Realität besser wieder – die Studien sind jedoch noch nicht abgeschlossen.
Corona-Schnelltests bei Omikron wirken
Ende November erklärte SPD-Gesundheitsminister Karl Lauterbach, dass die Schnelltests bei Omikron wirken. Auf Twitter schrieb er: "Gute Nachricht. Die Antigentests wirken bei Omikron." Damit antwortete er auf einen Beitrag von der Virologin Sandra Ciesek.
Ciesek hatte überprüft, ob Antigentests der Anbieter Roche, Siemens und Flowflex eine Omikron-Erkrankung nachweisen. Bei den Tests handelte es sich um Rachen- und Nasenabstriche. Das Ergebnis zeigte, dass alle drei Tests positiv ausfielen und somit funktionieren.
Schnelltests weiterhin wichtig
Die FDA erklärte weiter, dass die Verwendung von Antigen-Tests weiterhin empfohlen wird – die Menschen sollten allerdings die offiziellen Anweisungen beachten. Bei einigen der Schnelltests werden die Benutzer beispielsweise angewiesen, zwei Tests im Abstand von einer bestimmten Zeitspanne durchzuführen, um einen negativen Befund zu bestätigen.
Wenn eine Person mit einem Schnelltest negativ getestet wurde, aber aufgrund von Symptomen oder ihrer Nähe zu Infizierten wahrscheinlich an Corona erkrankt ist, wird ihr dennoch empfohlen, einen PCR-Test zu machen – der "Goldstandard" beim Erkennen von Corona-Infektionen.
Schnelltests bei Geimpften
Bereits vor der neuen Omikron-Variante gab es Diskussionen darüber, wie zuverlässig Schnelltests bei Geimpften sind. In der "Zeit" erklärte Virologe Christian Drosten, dass ein Antigen-Schnelltest in der frühen Phase einer Infektion bei Geimpften etwas weniger empfindlich reagieren könnte. Es könnte also sein, dass ein Geimpfter zwar Corona hat, aber der Test dennoch negativ ist. Allerdings räumte der Virologe ein, dass es sich dabei nur um seine Beobachtung seines Instituts an der Berliner Charité handelte. Diese war zu dem Zeitpunkt noch nicht veröffentlicht. Schnelltests erkennen eine Corona-Erkrankung um so besser, je höher die Viruslast ist. Diese ist allerdings bei Geimpften oft niedriger als ohne Impfung.
Außerdem unterscheiden sich die Schnelltests in ihrer Qualität. Das Paul-Ehrlich-Institut kam im November zu dem Ergebnis, dass viele Schnelltests gar nicht sensitiv genug seien.
Lesen Sie hier mehr zum Thema: Erschreckende Untersuchung: Viele Schnelltests nicht sensitiv genug
Wann ist der beste Zeitpunkt für einen Schnelltest?
Schnelltests sollen gerade vor einem Treffen mit Freunden oder im Familienkreis Sicherheit geben, dass keiner der Anwesenden infiziert ist. Schnelltests sagen aus (wenn sie richtig funktionieren), ob ein Mensch im Moment des Tests an Corona erkrankt ist oder nicht. Deshalb sollten Sie den Test zeitlich so nah wie möglich an dem Termin machen, wie Ashish Jha, Dekan der Brown University School of Public Health, gegenüber der "New York Times" erklärte. Am sichersten sei es, sich ein bis zwei Stunden vor dem Treffen zu testen. Michael Mina, ehemaliger Harvard-Epidemiologe empfiehlt, den Tests sogar nur fünfzehn Minuten vorher zu machen.
Kontakt mit einem Infizierten: Wann testen lassen?
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung rät, nach einem Kontakt mit einem positiv getesteten Menschen zu Hause zu bleiben. Eine Quarantänepflicht für Geimpfte besteht im diesen Fall allerdings nicht. Das Gesundheitsamt weist darauf hin, dass ein PCR-Test fünf Tage nach dem letzten Kontakt am sichersten ist. Doch durch die neue Omikron-Variante könnte sich diese Empfehlung verändern, wie die "New York Times" erklärt. Experten gingen davon aus, dass der beste Zeitpunkt für einen Test der zweite, dritte oder vierte Tag nach dem Kontakt ist.