Landtagswahl in SH 2022

Schwarz-Gelb oder Schwarz-Grün: Was spricht für welche Koalition?

Schwarz-Gelb oder Schwarz-Grün: Was spricht für welche Koalition?

Schwarz-Gelb oder Schwarz-Grün?

SHZ
Kiel
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Wer regiert künftig mit Daniel Günther? Bernd Buchholz und/oder Monika Heinold? Foto: Marcus Brandt / SHZ

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Daniel Günther hat die Landtagswahl in SH gewonnen. Aber wie geht es jetzt weiter? Wer regiert mit ihm? Nur eins scheint klar, kommentiert unser SH-Reporter Kay Müller: Jamaika ist Geschichte.

Aus der Traum für SPD und Grüne. Nach seinem deutlichen Wahlsieg ist klar, dass Daniel Günther auch die kommenden fünf Jahre Ministerpräsident in Schleswig-Holstein bleibt. Er kann sich aussuchen, ob er mit den Grünen oder der FDP regiert. Aber welches Bündnis ist wahrscheinlicher?

FDP glaubt nicht an Schwarz-Grün

Schwarz-Gelb wäre die naheliegendste Koalition, wenn es denn am Ende dafür reichen sollte. Viele Liberale halten das für einen Selbstgänger – auch weil sie glauben, dass Günther seiner konservativen Basis ein schwarz-grünes Bündnis schlechter verkaufen könnte.

Doch in der CDU sehen das nicht alle Politiker so. „Wir machen Wahlkampf aus einer Position der Stärke heraus“, hat Günther beim Triell auf shz.de schon vor der Wahl gesagt – und das gilt natürlich erst recht jetzt nach der Wahl.

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Vor der NRW-Wahl wird nichts geklärt

Der CDU-Chef wird schon aus taktischer Sicht mit allen anderen Parteien verhandeln, um so viele christdemokratische Programmpunkte umzusetzen wie es nur geht. Und vor der Wahl in Nordrhein-Westfalen am Sonntag wird es vermutlich ohnehin keine Festlegungen geben. Allerdings weiß der Ministerpräsident aus den Jamaika-Verhandlungen auch, dass er seinen Koalitionspartnern Raum geben muss, damit deren Basis das neue Bündnis mitträgt. Aber wenn eben keine Koalition gegen die CDU möglich ist, verhandelt es sich noch mal leichter.

Würde Schwarz-Gelb die Energiewende vergeigen?

Am Ende spricht viel für ein Bündnis der beiden Parteien, die deutlich hinzugewonnen haben. Ein Bündnis mit der Union macht auch für viele Grüne Sinn, denn die haben nach zehn Jahren in der Regierung wenig Lust, auf die harten Oppositionsbänke zurückzukehren – zumal sie sich ernsthaft sorgen, dass eine schwarz-gelbe Koalition die Energiewende „vergeigen“ könnte, wie es eine prominente Grüne mal gesagt hat. Deswegen sind auch sie zu Zugeständnissen bereit.

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Nur eins scheint klar: Jamaika ist Geschichte

Ausgemacht ist jedenfalls noch nichts – nur eines scheint klar: Die Jamaika-Koalition ist Geschichte. Sie hat für viele Wähler fünf Jahre lang offenbar so erfolgreich zusammengearbeitet, dass sie sie mit ihren Stimmen gestärkt haben – und wachen nun am Montag auf und werden vermutlich ein anderes Bündnis bekommen. Denn zumindest die FDP hat vor der Wahl ausgeschlossen, in eine Regierung einzutreten, in der sie nicht gebraucht wird.

Die zu bilden und so erfolgreich wie die vorherige zu führen, ist ab heute Günthers größte Herausforderung.

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Kommentar

Hannah Dobiaschowski
Hannah Dobiaschowski Projekte / Marketing
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