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Sechster Roman aus Schleswig: Autor Alwin Dombetzki gehen die Ideen nicht aus

Sechster Roman aus Schleswig: Autor Alwin Dombetzki gehen die Ideen nicht aus

Autor Alwin Dombetzki gehen die Ideen nicht aus

Michelle Ritterbusch/shz.de
Schleswig
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Der Autor Alwin Dombetzki aus Busdorf veröffentlicht in diesem Jahr den sechsten Teil der Thriller-Reihe um den Schleswiger Kommissar Ray Cullan. Foto: Michelle Ritterbusch/shz.de

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Sie heißen „Blutkiefer“, „Geschnittene Haut“ und „Schäden-Kompott“: Alwin Dombetzki aus Busdorf veröffentlicht in diesem Jahr sein neues Buch mit dem Titel „Terror-Countdown“. Es soll nicht das letzte sein.

Alwin Dombetzki ist ein umtriebiger Mensch. Zusammen mit seiner Frau Relana betreibt er in Busdorf eine kreative Medienagentur. Er fotografiert mit Kamera und Drohne, erstellt Werbekonzepte mit Internetseiten, Flyern und mehr. Und er ist Autor. Voraussichtlich am 15. November kommt sein neues Buch „Terror-Countdown“ aus dem Druck und ist dann kurz darauf im Schleswiger Buchhandel, in Supermärkten und im Onlineshop unter www.aldo-verlag.de erhältlich.

Es ist bereits der sechste Fall für den Schleswiger Kommissaren Ray Cullan. Die Handlung spielt wieder in Schleswig und Umgebung. Wieder werden dabei einige bekannte Schleswiger in die Handlung eingebunden. Dieses Mal sind unter anderem Jan und Karen Bremer vom „Bistro Marvil“, der Leiter des Wikingermuseums Haithabu, Matthias Toplak, und die Leiterin des Stadtmuseums, Dörte Beier, dabei.

Bekannte Schleswiger in die Geschichte einzubauen, gebe dem Buch eine authentische Handlung, sagt Dombetzki. Der Kommissar Ray Cullan sei genauso alt wie er. So könne der Autor immer genau beschreiben, wie sich die Figur in einem bestimmten Alter körperlich und geistig fühlt. Und noch eine Eigenschaft des Busdorfers findet sich in dem fiktiven Charakter wieder: Der Kommissar fährt einen Porsche. Alwin Dombetzki sammelt Modelle dieser Sportwagenmarke. Zahlreiche große und kleine Autos stehen nach Farben sortiert in Vitrinen in seinem Büro.

So realitätsnah, wie der Autor seine Figuren beschreiben möchte, geht er auch bei der Beschreibung der Orte vor. Um Entfernungen besser abschätzen zu können, fährt er die Strecken ab. Den Schleswiger Dom in der Handlung beispielsweise dichter an das Schloss Gottorf zu setzen, kommt für ihn nicht infrage. Er will das Bild nicht verzerren: „Viele Leser kommen her und schauen sich die Orte an“, weiß er von Erzählungen. Die Touristen sollen die Gebäude und Straßen wie im Buch beschrieben vorfinden. Zudem sind in jedem Buch QR-Codes, die zu 360-Grad-Bildern führen, sodass Leser auch aus der Ferne eine Vorstellung der Orte haben.

Touristen kommen zum „Bierfrühstück“ ins „Bistro Marvil“ in Schleswig

Auf den Spuren der Figuren aus dem Buch kommen Leser auch in Ray Cullans Stammlokal: das „Bistro Marvil“. Dort würden sie das Lieblingsgericht des Kommissars, ein „Bierfrühstück“, bestellen: Vier Scheiben Toast mit Kochschinken, Käse, vier halben Frikadellen, noch mehr Käse und einem Gitter aus Ketchup. Dazu Petersilie zur Deko und ein Bier zum Trinken. Auf der Speisekarte stehe es noch nicht, aber auf Nachfrage könne es bestellt werden, sagt Dombetzki. Er hat die mächtige Speise, die er selbst kreiert hat, probiert. „Das ist kaum zu bewältigen“, hat er festgestellt. Wie er darauf gekommen ist? „Ich war mal Single“, sagt der Busdorfer und lacht.

Beim Erstellen seiner Bücher komme ihm sein Hauptberuf als Leiter einer Medienagentur zugute. Er mache vieles selbst: Die Planung des Layouts, die Fotos und die Druckvorbereitung.

Wenn Alwin Dombetzki über seine Arbeit als Autor spricht, ändert sich die Köperhaltung des großen, schlanken Mannes mit Glatze und Brille. Während er sonst bequem im Sessel sitzt und das linke über das rechte Bein geschlagen hat, richtet er sich auf, ein Lächeln breitet sich über sein ganzes Gesicht bis hin zu einem Glänzen in den Augen aus und seine Gesten werden raumgreifend.

Positive Rückmeldungen treiben Alwin Dombetzki an

So erzählt er von seiner Arbeit und wie viel Freude ihm die positiven Rückmeldungen zu seinen Büchern machen. Das freut ihn so sehr, dass er die Reihe über Ray Cullan ausdehnen will.

Das Panorama von Schleswig, das Stück für Stück auf den Buchrücken der einzelnen Ausgaben zu sehen ist, reicht für 14 Bände. „Ich werde noch etwas Schlei und Haithabu dransetzen“, hat sich der Autor überlegt, denn er verfolgt einen Plan: Jedes Jahr möchte er einen neuen Band veröffentlichen, „solange, wie ich schreiben kann“. Aber ist die Geschichte nicht irgendwann auserzählt? Dombetzki winkt ab. „Bei mir erleben die Leser mit jedem Buch einen ganz neuen Film. Mir gehen die Ideen nicht aus.“

Negative Kritiken wie etwa bei Amazon, wo Leser kommentieren: „Da passt ja gar nichts zusammen“, „Schade ums Papier“ und „Mit Abstand das schlechteste Buch, das ich je gelesen habe“, stören den Autoren nicht. Er hat ausgerechnet: 0,1 Prozent der Kritiken seien negativ. „Ein Schalter wurde bei mir umgelegt, als ein Leser zu mir gesagt hat: ‚Das sind die besten Bücher, die ich je gelesen habe.‘ Das kann kein negativer Amazon-Kommentar ändern.“ Und: Geschmäcker seien verschieden, meint er. Überhaupt hat Alwin Dombetzki erst angefangen, Bücher zu schreiben, nachdem er selbst eines gelesen hat, in dem ihm vieles nicht gefallen hat.

Drei weitere Buchreihen und eine Krimitour durch Schleswig

Alwin Dombetzki will sich nicht beirren lassen: „Ich stehe so dermaßen dahinter und das positive Feedback, das ich von den Lesern bekomme, gibt mir so viel Kraft“, sagt er Neben Lesungen und Promo-Terminen für Ray Cullans sechsten Fall möchte er drei weitere Buchreihen starten: einen humorvollen Krimi, etwas Humorvolles und eine Zeitreise. Außerdem sind Krimitouren zu Schauplätzen seiner Werke in Planung. Und dann beginnt auch schon die Arbeit an Ray Cullans siebtem Fall. Denn auch im nächsten Jahr soll der Kommissar ein Abenteuer erleben.

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