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Selk: Jahrelanger Rechtsstreit um Lärmschutzwall an der A7 beigelegt

Selk: Jahrelanger Rechtsstreit um Lärmschutzwall an der A7 beigelegt

Jahrelanger Rechtsstreit um Lärmschutz an der A7 beigelegt

Christina Weiss/shz.de
Selk
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Der einen Kilometer lange Erdwall wurde im Zuge der Erweiterung von einem Kiesunternehmen aufgeschüttet. Foto: Christina Weiß

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Seit 2015 gab es immer wieder Diskussionen um den Erdwall an der A7. Nun gab es zumindest eine Einigung der Gemeinde mit dem Kiesunternehmen.

Im langjährigen Rechtsstreit in Sachen Lärmschutzwall in Selk gab es nun eine Einigung. Das teilte Bürgermeister Thilo Kolberg in der jüngsten Gemeinderatssitzung mit. Man habe sich gütlich in einem Vergleich geeinigt. Mit der Zahlung einer Entschädigung an die Gemeinde Selk sei die Sache nun endlich erledigt.

„Bis dahin war es ein langer und anstrengender Weg“, sagte Kolberg. Die monetäre Entschädigung ersetze jedoch nicht den Lärmschutz an sich. „Schade ist es, dass wir keinen Lärmschutzwall haben. Das ist handwerklich nicht gelungen. Aber so ist das halt“, sagte der Bürgermeister.

2015 fingen die Diskussionen an

Rückblick: Der Selker Lärmschutzwall an der Autobahn sorgt seit seiner Errichtung 2015 für Diskussionen. Immer wieder war der rund ein Kilometer lange Erdwall ein Thema in der Gemeindevertretung. Seit sechs Jahren beschäftigen sich die Anwälte in dem Rechtsstreit. Das einen Kilometer lange Bauwerk wurde im Zuge der Kiesabbau-Erweiterung von einem Kiesunternehmen aufgeschüttet. Die Verträge wurden von der damaligen Gemeindevertretung vereinbart.

Als Geschenk an die Gemeinde Selk wurde der Lärmschutzwall entlang der A7 den Bürgern im Herbst 2011 angepriesen. Damals hatten der amtierende Bürgermeister Arne Reimer und der Bauausschuss-Vorsitzende Ulrich Siems einen Vertrag zum privilegierten Kiesabbau in Selk für den Zeitraum von 25 Jahren auf den Weg gebracht und mit dem Kiesunternehmer abgeschlossen.

Verdacht auf belastetes Material

Im April 2015 sorgten die Erdarbeiten am Lärmschutzwall dann erstmals für Schlagzeilen, da Fremdstoffe aus einer Kiesgrube in Schalkholz (Kreis Dithmarschen) eingebracht wurden, die im Verdacht standen, mit Schadstoffen belastet zu sein. Dies veranlasste die zuständige Abfall- und Bodenschutzbehörde des Kreises Schleswig-Flensburg dazu, Proben aus dem Erdwall zu entnehmen. Der Verdacht auf belastetes Material wurde dabei entkräftet.

Der Lärmschutzwall ist nicht hoch genug

Dann aber wurden Klagen laut, der Lärmschutzwall würde die Anwohner gar nicht vor dem Lärm schützen, der durch den Kiesabbau, die Autobahn und den Flugplatz in Jagel entsteht. Die Gemeinde belegte daraufhin neben der Lärmmessung in einem Gutachten, dass der Wall in einzelnen Bereichen nicht die vertraglich festgelegte erforderliche Höhe aufweist.

Ab Erdbodenoberfläche sollten es fünf Meter sein. Die wurden im nördlichen Verlauf des Walles an einigen Stellen zwar erreicht, in einigen Bereichen aber wurden lediglich 3,80 Meter gemessen. Die Gemeindevertretung stellte fest also, dass der Vertrag nicht erfüllt wurde – und forderte Ende 2017 rechtliche Unterstützung an. Nun erst wurde eine Einigung erzielt.

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