Ein seltenes Naturschauspiel hat sich am späten Sonntagabend über der Flensburger Förde gezeigt: Dort waren bei sternenklarem Himmel ab kurz nach 22 Uhr Lichtspiele zu sehen, die man sonst nur aus nördlicheren Breiten kennt.

Plötzlich leuchtete der Himmel in allen Farben: Nachtschwärmer und Spaziergänger konnten auf der letzten Gassi-Runde mit dem Hund beobachten, wie der Himmel grün und lila leuchtete. Über der Flensburger Förde waren Polarlichter (Aurora Borealis) zu sehen. Wie ein Feuer tanzte das Farbenspiel am Himmel, wenn man in Richtung Norden blickte.

Die Intensität des Licht- und Farbspiels am Himmel war so stark, dass es zeitweise sogar mit bloßem Auge zu erkennen war. Noch deutlicher sichtbarer wurde das Spektakel am sternenklaren Horizont, wenn man es mit mehreren Sekunden Belichtungszeit fotografierte.

Normalerweise sind Polarlichter vor allem im Norden Norwegens und häufiger auch in Nord-Dänemark zu sehen. Dass sie selbst im Bereich der dänischen Grenze zu sehen sind, kommt nur selten vor.

Von langer Dauer war die freie Sicht auf das Naturschauspiel allerdings nicht: Bereits weniger als eine Stunde nach den ersten Sichtungen des Polarlichtes zog ein Wolkenband aus Richtung Norden herein, dass die freie Sicht auf die am Himmel tanzenden Farben verhinderte.

Das Naturschauspiel entsteht, wenn durch einen Sonnensturm energiegeladene Teilchen und Helium in Richtung der Erde ausgestoßen werden. Wenn sich die energiegeladenen Teilchen, bei denen es sich um Elektronen und Protonen handelt, mit den erdeigenen Atomen verbinden, entstehen die Nordlichter am Himmel. Um diese sehen zu können, muss es dunkel und wolkenfrei sein.

Die seltene Reaktion, die den Himmel zum leuchten bringt, geschieht in mehr als 100 Kilometern Höhe. In den kommenden Tagen werden weitere Sonnenstürme erwartet, die für Nordlicht-Sichtungen auch in unseren Breitengraden sorgen könnten. Sofern das Wetter mitspielt.