Andersenhof in Kappeln

Seltenheit: Schaf bringt gleich vier gesunde Lämmer zur Welt

Seltenheit: Schaf bringt gleich vier gesunde Lämmer zur Welt

Seltenheit: Schaf bringt gleich vier gesunde Lämmer zur Welt

SHZ
Kappeln
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Vierlinge sind bei Schafen eine Seltenheit. Foto: Doris Smit/shz.de

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Seit sechs Jahren werden auf dem Andersenhof in Nonsfeld Schafe gezüchtet. In diesen Wochen können sich Nicole Andersen-Kneisel und ihre Mann Hans-Heinrich Andersen über Mangel an Nachwuchs nicht beklagen.

„Schafe gebären ein bis zwei Lämmer, selten Drillinge pro Trächtigkeit“ – so steht es im Eintrag bei der Online-Enzyklopädie Wikipedia unter dem Artikel „Hausschaf“. Nicole Andersen-Kneisel winkt in ihrem Stall näher heran: „Ich habe hier etwas ganz Besonderes“, sagt sie und deutet ins Stroh. Unter dem braunen Mutterschaf tummeln sich vier fidele Lämmer. Alle schwarz, zwei von ihnen haben einen weißen Fleck auf dem Kopf.

Im Moment ist im Schafstall des Andersenhofs in Nonsfeld richtig viel los. Rund 60 Mutterschafe gibt es hier, 50 davon erwarten Nachwuchs oder haben gerade gelammt. „Am Wochenende wurden 19 Lämmer geboren, dann war ein paar Tage Ruhe, bis der nächste Schwung mit zehn Lämmern kam“, berichtet Andersen-Kneisel.

Seit sechs Jahren züchtet Familie Andersen Schafe für die Fleischproduktion. Dabei laufen die beiden Böcke mit den Schafen auf der Weide. Die Paarungszeit fällt meistens in den Herbst, und die Tragezeit der Schafe beträgt etwa fünf Monate. Eigentlich schaffen die Muttertiere die Geburt gut allein, aber bei den Vierlingen musste Nicole Andersen-Kneisel doch auch mit Hand anlegen.

Gynäkologin und Schafzüchterin

Kein Problem für die Frau, die ihren Mann Hans-Heinrich Andersen tatkräftig auf dem Hof unterstützt, hauptberuflich aber als Gynäkologin in Süderbrarup arbeitet. „Geburtshilfe ist Geburtshilfe“, sagt sie und lacht. Als Nummer 2 draußen war, hakte es mit Nummer 3, berichtet sie. „Ich habe es rausgezogen und war sicher, das war's. Und als ich das nächste Mal nach ihnen sah, war plötzlich Nummer 4 da.“

So groß die Freude über den großen Wurf vor rund zwei Wochen war, spannend ist auch, wie es jetzt weiter geht. Denn: „Schafe haben zwei Euterhälften mit je einer Zitze, also zwei zu wenig“, erklärt Andersen-Kneisel. „Wir haben eins der Lämmer einer anderen Schafmama „untergejubelt“, die ihr Lämmchen verloren hatte“, beschreibt sie. „So hat es bessere Chancen als ein Flaschenkind.“ Nach gut einer Woche, in der aufgepasst werden musste, dass die neue Schafsmama das Lamm nicht wegboxt, konnte nun das Halfter entfernt werden. „Alles ist gut, jetzt lässt sie die Kleine trinken.“

Nach zwei Tagen geht es in den Kindergarten

Normalerweise bleiben alle Tiere bis zwei Tage nach dem Wurf in einer Box im Stall. Dann, wenn die Jungtiere ihre Mutter kennen und wissen, zu wem sie gehören, ziehen Lämmer samt Mutterschaf um in den „Kindergarten“. Hier herrschen ein fröhliches Durcheinander und ein ziemlicher Lärmpegel. Die Lämmer tollen herum und haben viel Bewegung. Drei der Vierlinge sind inzwischen hier untergebracht. „Das adoptierte Lamm bleibt aber noch ein bisschen unter Extra-Beobachtung“, sagte Nicole Andersen-Kneisel.

 

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