Handball-Bundesliga 2022/23

SG Flensburg-Handewitt siegt in letzter Sekunde gegen den SC Magdeburg

SG Flensburg-Handewitt siegt in letzter Sekunde gegen Magdeburg

SG Flensburg-Handewitt siegt in letzter Sekunde

Holger Petersen/shz.de
Flensburg
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Der Held des Tages: Mads Mensah. Foto: Michael Staudt

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Das war megaspannend. Die Flensburger besiegen den Meister mit 35:34 (17:13) und melden sich in der Spitzengruppe der Handball-Bundesliga zurück.

Was für ein dramatischer Schlussakt: Als Mads Mensah in letzter Sekunde den Ball Richtung Tor warf und dieser dann im Magdeburger Netz zappelte, gab es kein Halten mehr auf und abseits des Spielfeldes der Flens-Arena. Die mit 6300 Zuschauern ausverkaufte „Hölle Nord“ explodierte vor Emotionen. 35:34 (17:13) hieß es nach mitreißenden 60 Minuten im Topspiel der Handball-Bundesliga zwischen der SG Flensburg-Handewitt und dem Titelverteidiger SC Magdeburg.

„Das sind zwei Punkte, die uns sehr gut tun. Wir sind alle sehr, sehr glücklich“, sagte SG-Trainer Maik Machulla. Seine Mannschaft habe unfassbar viel investiert und in der ersten Halbzeit phänomenal verteidigt. „Danach geht es hoch und runter. Das Tempo war extrem hoch“, so Machulla.

Simon Hald feierte ein Blitzcomeback

Diese zwei schwer erkämpften Punkte waren der verdiente Lohn für eine über weite Strecken starke Vorstellung der Flensburger, die hochmotiviert wirkten und von Beginn an das Zepter in die Hand nahmen. Mit dabei war auch Simon Hald, der sich am 10. September in Hannover einen Bruch des Schienbeinkopfes zugezogen hatte und nun ein Blitzcomeback feierte. Der Däne gab der SG-Deckung merklich Stabilität und war einer der Garanten dafür, dass die Flensburger mit einem 17:13-Vorsprung in die Pausenkabine gingen.

Dafür verantwortlich war auch der starke Torhüter Kevin Möller, der bereist vor dem Anpfiff frenetisch von den Flensburger Fans gefeiert wurde. Grund seine Vertragsverlängerung bis 2027.

Fünf-Tore-Führung

Auch nach dem Wechsel hielt die SG den Meister in Schach. Zwischenzeitlich lagen die Hausherren sogar mit fünf Treffern (22:17/39.) vorn. Die erste Magdeburger Niederlage in der Bundesliga nahm Gestalt an. Doch fast wäre es noch schief gegangen mit dem Heimsieg, denn die Gäste ließen sich nicht abschütteln und witterten Morgenluft. 

Tim Hornke gleicht aus

Als Tim Hornke 16 Sekunden vor Ultimo gar zum 34:34-Ausgleich traf, stand die Partie auf Messers Scheide. Dann jedoch schlug die Sekunde von Mads Mensah. Er kam, sah und traf. 

Fazit von SCM-Coach Bennet Wiegert: „Unser Problem war heute die erste Halbzeit. Da machen wir zu viele Fehler und konnten das Tempo nicht mitgehen. In der zweiten Halbzeit machen wir vieles besser. Am Ende war der Sieg der Flensburger aber aufgrund des Spielverlaufes verdient.“

 

SG Flensburg-Handewitt: K. Möller (12 Paraden), Buric (3 P.) – Golla (2), Hald, Einarsson, Mensah (8), Sögard, Gottfridsson (5), Hansen (4), Pedersen (n.e.), Jakobsen (12/4), Semper, L. Möller, Lindskog (n.e.), Röd (4).

SC Magdeburg: Jensen, Portner – Meister, Chrapkowski, Kristjansson (6), Pettersson, Magnusson (7/1), Hornke (6), Weber (1), Mertens (5), Saugstrup (2), O‘Sullivan, Smits, Damgaard (7).

Schiedsrichter: Grobe/Kinzel (Braunschweig).

Zuschauer: 6300.

 

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Leitartikel

Gwyn Nissen
Gwyn Nissen Chefredakteur
„Zusammenhalt: Es geht noch viel mehr in Nordschleswig“