Energiewende

SH macht Tempo beim Ausbau der Windenergie

SH macht Tempo beim Ausbau der Windenergie

SH macht Tempo beim Ausbau der Windenergie

dpa
Kiel
Zuletzt aktualisiert um:
Schleswig-Holstein liegt bei den Windrädern vorne (Symbolbild). Foto: Brigitta Lassen

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Schleswig-Holstein macht Tempo beim Ausbau der Windenergie. Im Norden wurden im ersten Quartal fast doppelt so viele Windräder an Land genehmigt wie im Vorjahreszeitraum.

Der Norden liegt laut Auswertung bei den Genehmigungen hinter Nordrhein-Westfalen bundesweit auf Platz zwei, bei den fertiggestellten Windrädern sogar auf Platz eins. Ebenfalls relativ weit vorne ist den Angaben zufolge Niedersachsen. Mecklenburg-Vorpommern konnte dagegen mit zwölf genehmigten Windrädern mit einer Leistung von rund 64 Megawatt lediglich das Niveau des Vorjahresquartals halten, wie aus den Daten hervorgeht. Die Zahl der fertiggestellten Anlagen verdoppelte sich zwar, allerdings nur von fünf auf zehn.

Die Genehmigung eines Windrads durch die zuständigen Behörden gilt als entscheidende Hürde. Danach gibt es eine Ausschreibung, danach den Bau eines Windrads. Nach Angaben des Bundesverbands Windenergie dauert es nach einer Genehmigung im günstigsten Fall im Durchschnitt 20 Monate, bis ein neues Windrad ans Netz geht.

Bundesweit seien 295 Anlagen mit 1645 Megawatt Leistung genehmigt worden - nach 213 Windrädern mit einer Leistung von rund 1110 Megawatt im Vorjahresquartal. Die Zunahme des Genehmigungsvolumens sei ein gutes Zeichen und stimme positiv, sagte Hermann Albers, Präsident des Bundesverbands Windenergie. Allerdings sei Deutschland noch weit davon entfernt, bis Ende des Jahres Anlagen im Umfang von zehn Gigawatt neu zu genehmigen. „Dass Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen trotz guter Voraussetzungen hinterherhinken, ist bedenklich“, sagte Albers.

Weiterhin besorgniserregend sei die Entwicklung der Windkraft in Süddeutschland. Baden-Württemberg bilde mit nur einer einzigen neu genehmigten Anlage das Schlusslicht, in Bayern seien nur zwei Anlagen neu genehmigt worden. „Der de facto Ausfall der Südregion ist ein Offenbarungseid für alle Verantwortlichen in diesen Bundesländern“, klagte Albers. Es sei dringend ein neues Bewusstsein zur Ermöglichung des Zubaus nötig, „sonst setzen die südlichen Bundesländer mutwillig ihre Wirtschaft aufs Spiel“.

Mehr lesen