Eckernförder SV

Sieben Teilnehmer der Weihnachtsfeier haben sich mit der Omikron-Variante infiziert

Sieben Teilnehmer haben sich mit der Omikron-Variante infiziert

Sieben Teilnehmer mit der Omikron-Variante infiziert

SHZ
Eckernförde
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In den Laboren werden Teströhrchen für einen PCR-Test vorbereitet. Innerhalb eines Tages ist die Zahl der sicher nachgewiesenen und wahrscheinlichen Omikron-Fälle in Deutschland laut Robert Koch-Institut (RKI) um ein Viertel gestiegen. Auch in Eckernförde gibt es jetzt erste Nachweise der hochinfektiösen Virus-Mutante. Foto: Sebastian Gollnow/shz.de

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Bei der Weihnachtsfeier der vier Herren-Fußballmannschaften des Eckernförder SV am vergangenen Sonnabend im Vereinsheim haben sich bislang sieben Teilnehmer mit der neuen Omikron-Variante infiziert.

Jetzt liegen erste Laborergebnisse der PCR-Tests nach der gemeinsamen Weihnachtsfeier der vier Herren-Fußballmannschaften des Eckernfördes SV vom vergangenen Sonnabend vor. Nach Auskunft von Dr. Ulf Ratje aus Eckernförde sind die ersten drei von ihm vorgenommen Tests vom Labor Dr. Krause aus Kiel am Donnerstag sequenziert und als Omikron-Variante identifiziert worden. Es werden weitere PCR-Tests untersucht. Das Kreisgesundheitsamt ist eingeschaltet.

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Die Spieler, Trainer und Betreuer, die an der vom Vorstand organisierten Weihnachtsfeier teilgenommen haben, mussten nachweisen, dass sie vollständig geimpft oder genesen sind und zusätzlich ein tagesaktuelles negatives Schnelltestergebnis vorweisen. Dies wurde am Eingang der Vereinsgaststätte „Abseits" im Bystedtredder kontrolliert, erst dann durften sie eintreten. Nach Vereinsangaben haben 50 bis 60 Personen an der Feier teilgenommen.

Selbst 2G-Plus-Regel bietet keinen hundertprozentigen Schutz

Die 2G-Plus-Regel gilt als die höchste Schutzstufe vor einer Infektion. Aber selbst solche Sicherheitsvorkehrungen scheinen keinen hundertprozentigen Schutz zu bieten, insbesondere dann nicht, wenn viele Personen in einem Raum zusammen feiern. Anfangs war von drei Infizierten die Rede, mittlerweile ist die Zahl auf sieben Infektionen gestiegen. Die betroffenen Infizierten und deren Familien müssen sich nun in eine 14-tägige häusliche Quarantäne begeben.

Sieben Omikron-Infektionen bei der ESV-Weihnachtsfeier

Der Fachbereichsleiter Soziales, Arbeit und Gesundheit des Kreises Rendsburg-Eckernförde, Prof. Dr. Stephan J. Ott, hat an Heiligabend mitgeteilt, das 14 neue Fälle einer Infektion mit der neuen Omikron-Variante (B.1.1.529) im Kreis aufgetreten sind (Gesamtstand 24.12.2021: 15 Fälle). Davon können 7 positive Omikron-Fälle der Weihnachtsfeier beim Eckernförder SV zugeordnet werden. „Hier laufen jetzt weitere Ermittlungen, auch hinsichtlich der Frage, ob eventuell Regelverstöße vorgelegen haben“, erklärte Prof. Dr. Ott. Die übrigen Fälle sind diffus und können nicht mit einem Ausbruchsgeschehen in Verbindung gebracht werden. Auch hier laufen die weiteren Ermittlungen.

Auch Haushaltsmitglieder müssen 14 Tage in Quarantäne

Abweichend von den Regelungen bei der Delta-Variante gilt für die betroffenen Personen eine Isolation für 14 Tage, die Möglichkeit einer Freitestung besteht nicht. Für enge Kontaktpersonen, zum Beispiel Haushaltsmitglieder, gilt – unabhängig vom Impfstatus – ebenfalls eine 14-tägige Quarantäne, so der Fachbereichsleiter.

„Die deutlich höhere Ansteckungsgeschwindigkeit der Omikron-Variante lässt einen dynamischen Anstieg der Verbreitung der Omikron-Variante auch im Kreisgebiet erwarten. Auch wenn die Krankheitsverläufe aktuellen Untersuchungen zufolge weniger schwerwiegend sind als bei der Delta-Mutation, ist das zunehmende Auftreten der neuen Variante allein aufgrund der hohen Ausbreitungsgeschwindigkeit doch mit einer gewissen Sorge zu betrachten“, betonte der Epidemiologe.

„Die weitere Zunahme von Omikron-Fällen ist nicht mehr aufzuhalten, die neue Variante wird auch bei uns in den nächsten Wochen dominant werden. Wichtig ist jetzt, die Dynamik der Ausbreitung möglichst zu verlangsamen und den Immunschutz der Bevölkerung zu stärken.“

Prof. Dr. Ott appellierte an alle Bürger:

  • Noch vor Inkrafttreten der neuen Corona-Regeln (lt. Landesverordnung ab 28.12.2021) bis auf weiteres freiwillig Kontakte zu reduzieren und größere Veranstaltungen, auch im privaten Bereich, zu meiden. Dies betrifft vor allem die anstehenden Festtage und den Jahreswechsel.
  • Eine Grundimmunisierung gegen das SARS-CoV-2-Virus (1. und 2. Impfung) durchführen zu lassen, um die noch immer vorhandene Impflücke zu schließen. Hier ist auch die Impfung von Kindern (5-11 Jahre) und Jugendlichen (12-17 Jahre) zu empfehlen. Auch eine 2-fach-Impfung bietet mindestens eingeschränkten Schutz vor der Omikron-Variante.
  • Den Impfzyklus durch eine Booster- bzw. Auffrischimpfung (jetzt bereits nach 3 Monaten möglich) zu vervollständigen, da nur die Booster-Impfung verlässlichen Schutz vor der Omikron-Variante verleiht.

Prof. Dr. Stephan Ott: 4. Impfung wird notwendig

Um den Immunschutz vor allem der vulnerablen Gruppen aufrecht zu erhalten, wird nach Überzeugung Stephan Otts „absehbar eine 4. Impfung notwendig werden, dies betrifft zunächst die über 60-Jährigen und bestimmte Berufsgruppen wie Krankenhaus- und Pflegepersonal“.

Engpässe beim BioNTech-Impfstoff

Für die Bereitstellung ausreichender Impfkapazitäten in den nächsten Wochen werde Planungssicherheit dringend benötigt, dies betreffe insbesondere die Beschaffung von Impfstoff. Während Impfstoff von Moderna in ausreichender Menge zur Verfügung steht, gebe es noch immer Engpässe bei der Bestellung von BioNTech-Impfstoff, der in gewissen Mengen für unter 30-Jährige, Schwangere und Kinder benötigt wird.

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