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Sind die Föhrer Deiche für den kommenden Winter gewappnet?

Sind die Föhrer Deiche für den kommenden Winter gewappnet?

Sind die Föhrer Deiche für den kommenden Winter gewappnet?

Martina Kramer
Föhr
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LKN-Projektleiterin Tanja Nicolaysen (vorne) begutachtete mit ihren Kollegen des  Landesbetriebs für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein am Dienstag die Deiche auf Föhr. Foto: Martina Kramer

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Mit dieser Frage haben sich am Dienstag Vertreter des Landesbetriebs für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein, des Deich- und Sieleverbands, der Feuerwehr, der Bundeswehr sowie der Föhrer Verwaltung beschäftigt.

Direkt zu Beginn der Herbstdeichschau nutzte Henning Skupin vom Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN SH) die Gelegenheit, mit einem Gerücht aufzuräumen, welches sich offenkundig hartnäckig auf Föhr gehalten hat. Diesem Gerücht zufolge sei die geplante Deichverstärkung zwischen Utersum und Dunsum zurückgenommen worden. „Das kann ich nicht bestätigen“, so der Vertreter des LKN. Die Planungen seien unverändert, die Verstärkung werde also wie bei der Deichschau im April dieses Jahres bereits angekündigt in den kommenden Jahren erfolgen.

Doch das war nicht die einzige gute Nachricht für die Vertreter aus den Reihen des Deich- und Sielverbands, der Feuerwehr, der Verwaltung und der Bundeswehr. Die Deiche auf Föhr sind in einem guten Zustand: „Wir werden gut durch den Winter kommen“, sagte Dunsums Bürgermeister Erk Hemsen. Das bestätigte auch Tanja Nicolaysen vom LKN: „Die Deiche befinden sich in einem guten und wehrhaften Zustand“.

Großteil der Föhrer Deichabschnitte in gutem Zustand

Insgesamt wurde dem Großteil der am Dienstag beschauten Abschnitte ein „guter Unterhaltungszustand“ attestiert. Lediglich der beschaute Abschnitt im Hafenbereich weise „örtliche Schäden“ auf, die Zuständigkeit der Unterhaltung obliege gemäß dem Vertrag, welcher am Dienstag übergeben wurde, der Stadt Wyk, sagte Nicolaysen.

Zu den beschauten Deichabschnitten zählte unter anderem die Baustelle am etwa drei Kilometer langen Deichabschnitt zwischen Midlum und Toftum. Hier wird ein Deichfuß geschaffen: 1800 Meter seien unter „top Wetterbedingungen“ bereits geschafft, hieß es.

Die Instandhaltung der Deichabschnitte ist eine besondere Herausforderung, wie auch bei der Herbstdeichschau auf Föhr deutlich wurde. An einigen Stellen mussten sogenannte Nachverklammerungen vorgenommen werden. Das sei nötig, da der für den Deichbau genutzte Beton mit der Zeit porös wird. Ausgebessert werden die porösen Stellen sukzessive mit Asphalt, so wie auch in diesem Jahr auf Föhr. „Das geht nicht anders“, erläuterte Nicolaysen den knapp 20 Teilnehmern.

Und das geht ganz schön ins Geld, wie ihr Kollege Erik Paulsen bei einem Zwischenstopp anhand der Gemarkung Boldixum erklärte. Dort wurden Schäden in der Verklammerung des Deckwerks behoben. „Die Asphaltwerke haben die Preise extrem angehoben“, so Paulsen. Alleine in diesem Jahr hat Föhr dem LKN-Vertreter zufolge zwei Chargen Asphalt für je 15.000 Euro aus Hamburg geliefert bekommen und eine dritte Bestellung für ebenfalls 15.000 Euro wurde auf den Weg gebracht. Die Arbeiten an diesem Abschnitt werden im Regie-Betrieb fortgesetzt, erläuterte Nicolaysen.

Disteln an Gemarkung Wrixum ausgestochen

An der Gemarkung Wrixum machten den Deichbeschauern in der Vergangenheit die Disteln sorgen. Die Pflanze ist der natürliche Feind der Grasnarbe auf den Deichen und wurde in diesem Abschnitt dementsprechend ausgestochen, sodass auch hier ein guter Unterhaltungszustand festgestellt werden konnte.

 

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