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So entwickeln sich die Immobilienpreise in Nordfriesland 2023

So entwickeln sich die Immobilienpreise in Nordfriesland 2023

So entwickeln sich die Immobilienpreise in Nordfriesland 202

Frank Spyra
Husum
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Die Baufinanzierungszinsen steigen und die Immobilienpreise fallen. Beide nähern sich wieder einem Normal an, nachdem die Zinsen über zehn jahre sehr niedrig lagen. Foto: Hagen Wohlfahrt/shz.de

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Der Bedarf an Wohnungen ist hoch, gleichzeitig ist die Bautätigkeit rückläufig. Welche Auswirkungen hat das auf die Immobilienpreise? shz.de hat bei Maklern und Banken nachgefragt, wie sie die Lage einschätzen.

Die Immobilienpreise in Nordfriesland werden voraussichtlich im Laufe des Jahres weiter fallen. So die einhellige Meinung diverser Experten, von der VR Bank Westküste über die Nospa bis zu lokalen Maklern. „Teilweise sind die Preise bereits gefallen, und zwar um zehn, 15, teilweise 20 Prozent“, berichtet etwa Torge Lüders, Immobilienmakler in Niebüll. Rund 40 Immobilien seien dort derzeit im Angebot.

Zinsen hoch, Preise runter

Die Gründe, so Lüders, lägen primär in den steigenden Zinsen begründet. Mit ihnen stiegen auch die Raten, die Käufer zu bedienen hätten. Um hier der Nachfrageseite entgegenzukommen, gingen die Verkäufer mit den Preisen runter. „Ich gehe davon aus, dass auch die Preise der noch nicht im Preis gesunkenen Immobilien fallen werden“, prognostiziert Lüders. Aber das werde sich erst ab März zeigen, denn:

„Auf dem privaten Immobilienmarkt sehen wir, dass sich aktuell viele Käufer und Verkäufer nicht finden“, berichtet René Babinsky, der das Privatkundenschäft der Hypovereinsbank in Nordfriesland verantwortet. Viele Käufer warteten ab und hofften auf niedrigere Kaufpreise. Auch die Verkäufer seien in Wartestellung: für sie bestehe kein Verkaufsdruck.

„Aufgrund der geringen Nachfrage dürften die Preise für Immobilien in den kommenden Monaten zunächst weiter sinken“, denkt auch Andrea Doll von der Commerzbank in Husum. Allerdings: „Wir rechnen nicht mit einem Einbruch der Preise.“ Als Grund hierfür nennt sie, dass der Bedarf an Wohnungen weiter hoch bleibe, die Bautätigkeit dagegen rückläufig sei. Auch von einer Angebotsschwemme durch Notverkäufe geht die Expertin nicht aus.

Maklerin: Auf Eiderstedt könnten Windkraftanlagen den Preis drücken

Die Preise seien gar nicht einmal entscheidend, sagt Petra Renger, die in Vollerwiek als Maklerin tätig ist. Wesentlich sei die Lage einer Immobilie. Wenn die stimmt, ließen sich auch Käufer finden. Auf Eiderstedt könnten also nicht die Preise über die Entwicklungen des Marktes entscheiden, sondern vielmehr die Frage nach den Windkraftanlagen, die an den neuen Raumordnungsplänen hängt.

Fest stehe, dass in den vergangenen zehn Jahren eine „historisch flache Zins-Landschaft“ zu beobachten gewesen sei, wie es Elke van der Meulen von der Finanzagentur der Deutschen Bank in Husum formuliert. Vermutlich werde sich das Zinsniveau auf dem Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre einpendeln. Aber: „Niemand hat eine Glaskugel.“

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