Krieg in der Ukraine
So helfen Ärzte und Helfer den Geflüchteten in der Messe Husum ehrenamtlich
So helfen Ärzte und Helfer den Geflüchteten in der Messe Husum ehrenamtlich
So helfen Ärzte und Helfer den Geflüchteten
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Es ist eine Vielzahl von Erkrankungen, die das medizinische Team in der Messe Husum in Nordfriesland behandelt. Ehrenamtlich kümmern sie sich um die Gesundheit der Geflüchteten aus der Ukraine.
Seit Anfang März wurde die medizinische Grundversorgung der Ukraine-Flüchtlinge in der Husumer Messehalle auf ehrenamtlicher Basis gesichert. Dort engagierten sich Ärzte, Pflegekräfte und medizinische Fachangestellte aus dem Klinikum Nordfriesland sowie aus niedergelassenen Arztpraxen. Eine entsprechende Bitte hatte die untere Katastrophenschutzbehörde des Kreises an das Klinikum herangetragen. Das teilt der Kreis Nordfriesland in einer Pressemitteilung mit.
Landrat Florian Lorenzen ist allen beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Klinikums Nordfriesland und der Arztpraxen sehr dankbar. „Sie haben sich unbürokratisch, oft spontan und häufig sehr umfangreich um die medizinische Versorgung der ukrainischen Kriegsflüchtlinge in der Messehalle gekümmert. Das war ein vorbildlicher humanitärer Einsatz, der in dieser Intensität keineswegs selbstverständlich ist“, betont der Verwaltungschef.
Provisorische Praxis
Vor Ort wurde eine kleine provisorische Praxis eingerichtet, die jeweils montags, mittwochs und freitags von 17 Uhr bis 19 Uhr betrieben wurde.
Amer Zakhour, Oberarzt der Kardiologie im Klinikum, war federführend mit den organisatorischen und ärztlichen Belangen befasst. Er war fast täglich vor Ort. Jana Paulsen und zwölf weitere Helferinnen aus der Krankenpflege und anderen pflegerischen Berufen unterstützten die Ärzte nach Kräften.
Dolmetscher im Einsatz
Sechzehn Ärzte, davon acht aus dem Klinikum, sechs aus niedergelassenen Praxen sowie zwei ehemalige Klinikärzte, die bereits im Ruhestand sind, deckten die medizinische Versorgung ehrenamtlich ab. Zum Team gehörten auch zwei Kinderärzte und vier ärztliche Dolmetscher, zwei von ihnen stammten aus dem Klinikum. Zwei weitere meldeten sich über Mundpropaganda im Klinikum. Sie überbrückten bei den Behandlungen etwaige Sprachbarrieren.
Insgesamt wurden mehr als 200 Stunden ehrenamtliche Hilfe geleistet. Das benötige Material und die Ausstattungsgegenstände stellte das Klinikum unentgeltlich zur Verfügung.
Verschiedenste Erkrankungen
Bei den Behandlungen gab es ein breites Spektrum an Erkrankungen und Patienten – von akut bis chronisch krank sowie vom Säugling bis hin zu Flüchtlingen hohen Alters. Therapiert wurden zum Beispiel Atemwegserkrankungen, Magen-Darm-Erkrankungen, Blutzucker-Erkrankungen und muskuläre Schmerzen. Auch der seelische Stress und Angstgefühle beziehungsweise Traumata riefen viele Symptome und psychosomatische Beschwerden hervor. Glücklicherweise mussten keine körperlichen kriegsbedingten Verletzungen behandelt werden.