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So schafft es die SG Flensburg-Handewitt ins Final Four der European League

So schafft es die SG Flensburg-Handewitt ins Final Four der European League

Flensburg-Handewitt ins Final Four der European League?

Jannik Schappert/shz.de
Flensburg/Flensborg
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SG-Kapitän Johannes Golla und seine Mannschaft wissen, welche Aufgaben sie in der European League zu lösen haben. Foto: Marcus Dewanger

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Nach dem Abschluss der Gruppenphase steht fest, auf wen der Handball-Bundesligist im Falle eines erfolgreichen Achtelfinals gegen Benfica Lissabon im Viertelfinale treffen würde. Trotz der Bedeutungslosigkeit für die SG erhitzte der Ausgang des...

Die Reaktionen nach den turbulenten Schlusssekunden zeigten: Das 27:27 bei Ferencvaros Budapest war den Handballern der SG Flensburg-Handewitt nicht egal. Auch wenn ihnen Platz eins sicher war, wollten sie ihr letztes Gruppenspiel in der European League gewinnen.

Der Ausgleich von Alex Bognar mit der Schlusssirene – oder danach? – erhitzte die Gemüter. Für die SG-Profis um Keeper Benjamin Buric, der schon während Bognars Wurf abgewunken hatte, stand fest: Der Ball war zu spät im Tor eingeschlagen. Doch alle Diskussionen mit dem Kampfgericht und den Schiedsrichtern aus Montenegro halfen nicht. Der Treffer zählte, Budapest feierte das Weiterkommen, die Flensburger Serie von zwölf Siegen war gerissen.

Rätselhafte Entscheidungen der Schiedsrichter

Wäre es für die SG noch um etwas gegangen, wären die laut Trainer Maik Machulla „wahnsinnigen Entscheidungen“ der Unparteiischen in der Schlussphase sicherlich intensiver thematisiert worden. Die Bewertung von Fouls war immer weiter auseinander gedriftet, je länger das Spiel dauerte.

Allerdings mussten sich die Flensburger auch an die eigene Nase packen, dass sie eine 24:22-Führung (55.) und auch das 27:25 40 Sekunden vor dem Ende noch verspielt hatten. „Das war nicht clever genug“, sagte Machulla, der viel rotiert und Magnus Röd komplett sowie Mads Mensah über weite Strecken geschont hatte. Anstatt den Ball fünf Sekunden vor Schluss im passiven Spiel nach vorne zu werfen, hatte ihn der ansonsten starke Aaron Mensing in die eigene Hälfte zurückgepasst. So kam Budapest noch einmal an den Ball – und traf zum Einzug ins Achtelfinale.

Was für die SG folgenlos blieb, kostete PAUC Handball das Weiterkommen. Die Franzosen hatten ihre Hausaufgaben gegen Benidorm gemacht (39:30) und wären bei einem SG-Sieg Vierter gewesen. So ärgerlich der Verlauf für sie war: Wer trotz hoher Ansprüche sechs Spiele in der Gruppe verliert, darf sich am Ende nicht beschweren.

Im Viertelfinale gegen Granollers oder Aarhus

Flensburgs Weg zum großen Ziel – dem Final Four am 27./28. Mai in eigener Halle – zeichnet sich nun deutlich ab. Ein erfolgreiches Achtelfinale vorausgesetzt, trifft die SG im Viertelfinale (11. und 18. April) zunächst auswärts auf BM Granollers aus Spanien oder Skanderborg-Aarhus. Mit Blick auf die Attraktivität des Gegners und die geringeren Reisestrapazen wären die Dänen sicherlich der favorisierte Kontrahent von Johannes Golla und Co.

Titelverteidiger gibt Rätsel auf

Doch erstmal wartet im Achtelfinale am 21. und 28. März Benfica Lissabon. Der Titelverteidiger mühte sich durch die Gruppenphase und gewann nur vier Spiele. „Ich weiß nicht, was bei denen los ist“, sagte Machulla.

Zum Kader der Portugiesen gehören namhafte Handballer wie der Ex-Flensburger Petar Djordjic, der Ex-Kieler Ole Rahmel, der schwedische Altstar Jonas Källmann, der Kreisläufer-Koloss Alexis Borges oder der beim SC Magdeburg als Neuzugang gehandelte Torwart Sergey Hernandez.

Drei Bundesligisten im Final Four?

Dass beim Final Four in Flensburg neben der SG mit den Füchsen Berlin und Frisch Auf Göppingen zwei weitere Bundesligisten dabei sind, erscheint realistisch. Dazu könnte sich Montpellier HB gesellen.

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